Das Starkregenereignis, das in der vergangenen Woche unter anderem in Radolfzell und auf der Höri für Überschwemmungen und zahlreiche vollgelaufene Keller gesorgt hat, hat weiter Folgen. Denn es stellt nicht nur zahlreiche Hausbesitzer vor echte Probleme, die ihre Gebäude trocknen und beschädigte Möbel und Gegenstände entsorgen müssen. Sondern auch die hiesigen Gemüsebauern.

Sie müssen angesichts der teilweise überfluteten Felder in den nächsten Wochen mit deutlichen Ernteeinbußen rechnen. Einen Komplettausfall müssen sie vor allem bei den frisch gesäten Kulturen wie zum Beispiel beim Feldsalat hinnehmen. „Die sind einfach weggespült worden“, sagt Mario Glaser vom gleichnamigen Gemüsebaubetrieb aus Iznang.

Richtig abschätzen lassen sich die Schäden erst später

Aber auch sonst muss er zahlreiche Ausfälle und Einbußen feststellen: „Eigentlich wurde durch die Bank alles von dem Ereignis getroffen“, führt er aus. Sämtliche Gemüsesorten und -kulturen wie Kartoffeln, Spargel, Zwiebeln und verschiedene Kohlsorten haben durch das Wasser Schaden genommen.

Das könnte Sie auch interessieren

Wirklich beziffern kann er das Ausmaß der Schäden und die sich daraus ergebenden Einbußen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Denn die verschiedenen Kulturen reagieren je nach Wachstumsphase und Art unterschiedlich auf überfeuchte Bodenverhältnisse. „Die wirklichen Schäden können wir erst in einigen Wochen abschätzen“, erklärt Mario Glaser.

„Manche Kulturen können sich auch noch erholen“

Das kann auch Diana Maier-Ketterer vom Gemüsebaubetrieb Duventäster-Maier in Moos bestätigen: „Eine Prognose ist jetzt noch zu früh. Manche Kulturen können sich auch noch erholen, wenn es in der nächsten Zeit wieder trockener wird“, sagt sie.

Das könnte Sie auch interessieren

Was sie in jedem Fall schon sagen kann, dass auch in ihrem Betrieb zahlreiche Gemüsekulturen Schaden genommen haben. Die Schäden reichen vom kompletten Ausfall bei den Aussaaten für den Herbst und Winter bis hin zu drohenden Lagerproblemen, wenn das Gemüse zu viel Wasser enthält. Kein Wunder, denn die vielfach seenah gelegenen Anbauflächen wurden beim aktuellen Ereignis – anders als man es sonst bei hohen Wasserständen gewohnt ist – nicht von der Seeseite überflutet, sondern aus der südlichen Richtung und dem Schienerberg. „So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt“, stellt dazu Regina Duventäster-Maier fest, die bereits seit Jahrzehnten vor Ort Gemüse anbaut.

Nun hoffen die Gemüsebauern, dass die nächsten Wochen trocken bleiben „und sich manches noch auswächst“, sagt sie.