Der menschliche Körper besteht zu etwa 50 bis 80 Prozent aus Wasser. Doch nicht nur deswegen ist Wasser das Lebenselixier der Menschen. Wie eine Erhebung des Verbands Deutscher Mineralbrunnen ergeben hat, ist der Genuss von natürlichem Mineralwasser ein fester Bestandteil der Trinkkultur. Der Hegau hat mit der Randegger Ottilien-Quelle eine alte, ergiebige Quelle direkt vor der Haustüre.

Denn das natürliche Mineralwasser der Randegger Ottilien-Quelle hat sich vor etwa 100 bis 1000 Jahren seinen Weg durch die vom Vulkanismus geprägte Hegaulandschaft gesucht. Auf dem Weg durch die unterschiedlichen Gesteinsschichten wurde das Wasser gefiltert und gereinigt. So hat sich das Wasser von Natur aus mit wertvollen Mineralien und Spurenelementen angereichert und ist ursprünglich rein.

Wasser ist nicht gleich Wasser

Wie Clemens Fleischmann erklärt, sei jedes Mineralwasser daher individuell, quasi wie ein Fingerabdruck, denn jedes Wasser hat seine eigenen Eigenschaften. „Unser Mineralwasser ist weich, wie die von der Eiszeit geschliffenen Hegauberge“, entlehnt er, bei der Beschreibung des Randegger Mineralwassers, das Bild seiner Heimat.

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Als einziges deutsches Lebensmittel bedarf es einer amtlichen Anerkennung. „Dafür wird es in über 200 Untersuchungen geprüft, die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen wird durch ständige Überwachung garantiert“, sagt Fleischmann. Das Mineralwasser dürfe nur behandelt werden, um Eisen und Schwefel aus geschmacklichen Gründen zu entziehen. Auch Kohlensäure dürfe entzogen oder zugesetzt werden. Ferner gibt es noch Leitungs-, Tafel-, Quell- und Heilwasser.

Der traditionsreiche Betrieb im Gottmadinger Ortsteil Randegg ist seit 1892 im Besitz der Familie Fleischmann. Die beiden Brüder Christoph und Clemens Fleischmann leiten das Unternehmen seit 2001 in der vierten Generation. Christoph Fleischmann ist dabei für Technik und Qualitätssicherung zuständig, Clemens Fleischmann kümmert sich um den Vertrieb, das Marketing sowie das Personal. Insgesamt sind 25 Personen im Familienunternehmen fest angestellt.

So sieht die Produktion in Randegg aus.
So sieht die Produktion in Randegg aus. | Bild: Randegger

Doch wie genau kommt das Wasser nun in unsere Küche? „Das Mineralwasser der Randegger Ottilien-Quelle entspringt aus einem 118 Meter tiefen Brunnen mit 6,5 Liter Schüttung pro Sekunde“, erzählt Clemens Fleischmann bei einem Besuch der Produktion vor Ort. Pro Minute sind es 390 Liter, in einer Stunde 23.400 Liter und an einem Tag 561.600 Liter. Das Mineralwasser werde in der Tiefe durch eine wasserundurchlässige Schicht gestoppt. „Hier kann es gewissermaßen wie Wein reifen, bevor es nach einer Jahrhunderte dauernden Reise zu Tage gefördert wird“, so Fleischmann. Die Temperatur beträgt sowohl im Sommer als auch im Winter 12,8 Grad Celsius.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus

Die Flaschen haben einen langen Lebenszyklus, denn das Unternehmen produziert und füllt ausschließlich Mehrweg-Glasflaschen unter dem Namen Randegger ab. Dies garantiere kurze Wege und leiste einen Beitrag zur Müll- und Verkehrsvermeidung. „Zweit- oder Drittmarken füllen wir nicht ab.“ Die leeren Flaschen werden in der Produktion gründlich gereinigt und auf Macken und Gebrauchsspuren geprüft, bevor sie mit Wasser oder Saft gefüllt werden.

Die Etiketten kommen als letztes an die Glasflaschen dran.
Die Etiketten kommen als letztes an die Glasflaschen dran. | Bild: Graziella Verchio

Denn die Randegger Ottilien-Quelle produziert rund 40 Variationen an Getränken. Wie Fleischmann erklärt, sei das Mineralwasser – classic, leicht oder naturelle – Spitzenreiter bei den Kunden. „2024 haben wir rund 17,3 Millionen Flaschen Wasser abgesetzt und knapp 5,3 Millionen Fruchtsaftgetränke, Limos oder Schorlen“, sagt Fleischmann. Danach folgt die Auslieferung an den Getränkehandel. Das Leergut kommt dann über den Handel wieder zurück nach Randegg, wo der Abfüllzyklus von vorn beginnt.

Produktion in der Randegger Ottilien-Quelle Video: Graziella Verchio

Weil der Nachhaltigkeitsgedanke im Unternehmen im Mittelpunkt steht, werden die Getränke hauptsächlich in der Bodensee- und Hochrheinregion verkauft. „Unsere Produkte werden in Bad Säckingen am Rhein ebenso wie entlang des Bodensees bis hin nach Meersburg verkauft. 95 Prozent unserer Produkte werden in einem Radius von 50 Kilometern mit eigenem Fuhrpark vertrieben. Unsere Abholer kommen auch aus der Region“, sagt Fleischmann.

Das Mineralwasser beliebt ist, bestätigt auch der Verband Deutscher Mineralbrunnen. Besonders stilles Mineralwasser wird bei immer mehr Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebt. Der natürliche Durstlöscher ohne CO2 verzeichne 2024 ein überdurchschnittliches Wachstumsplus von sieben Prozent und komme damit auf einen Marktanteil von rund 25 Prozent. Unangefochten an der Spitze der bevorzugten Durstlöscher ist Mineralwasser mit Kohlensäure, das bei drei von vier Menschen in Deutschland auf der Einkaufliste steht (39,5 Prozent Marktanteil mit wenig CO2 und 32,8 Prozent mit viel CO2).

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Die Randegger Ottilien-Quelle setze laut Fleischmann jährlich etwas mehr als 24 Millionen Flaschen ab. „Wir gehören somit zu den kleineren Unternehmen der Branche“, sagt er. Der Betriebe erfreue sich laut Fleischmann in der Bodensee- und Hochrheinregion mit seiner breiten Produktpalette großer Beliebtheit. Seine Lieblingssorte? „Johannisbeer-Spritzer“, sagt er.