Schrecksekunden im Cano: Rund um das Singener Einkaufszentrum sind am Montagmorgen gegen 9.30 Uhr Durchsagen zu hören, die die Menschen dazu auffordern, das Cano über die Fluchtwege zu verlassen. Von einer technischen Störung ist die Rede. Vor dem Einkaufszentrum stehen hunderte Menschen. Rings um das Gebäude sind Blaulichter zu sehen. Feuerwehrmänner unter Atemschutz machen sich bereit, das Cano zu betreten. Was ist das passiert?

Wie der SÜDKURIER vor Ort von Einsatzleiter Stefan Schüttler erfuhr, haben im Cano gleich mehrere Brandmeldeanlagen ausgelöst. Was genau die Brandmeldeanlagen ausgelöst hat, sei zu Beginn des Einsatzes unklar gewesen. Deshalb habe man sich zum einen dafür entschieden, das Einkaufszentrum zu evakuieren, zum anderen seien Einheiten unter Atemschutz ins Gebäude geschickt worden, um die Ursache ausfindig zu machen.

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„Wir konnten keinen Brand ausfindig machen“, so Schüttler. Vielmehr hätten die Meldeanlagen aufgrund eines technischen Defektes ausgelöst. Auch die Pressestelle im Polizeipräsidium Konstanz bestätigt auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass es im Cano zu einem Einsatz gekommen sei, der seinen Grund wahrscheinlich in einem technischen Defekt habe.

Das Cano wurde vorsorglich geräumt

Laut Center-Manager Berat Ahmetoglu habe im Cano ein Handmelder ausgelöst und wohl eine Kettenreaktion in Gang gebracht. Eine akute Gefahr bestand für die Besucher allerdings keine: „Wir haben das Cano vorsorglich geräumt“, sagt er. Nach 30 Minuten sei das Cano aber wieder normal geöffnet gewesen, der Betrieb sei dann normal weitergangen. Am Morgen seien Techniker damit beschäftigt gewesen, den technischen Defekt zu reparieren und die Anlage zu warten. „Normal passiert sowas natürlich außerhalb der Öffnungszeiten. Aber für die Dauer haben Sonderwachen im Einsatz gehabt, die das Cano zu Fuß abgelaufen sind, falls etwas passieren sollte“, so Ahmetoglu weiter.

Die Feuerwehr war mit einer großen Gruppenstärke und sechs Fahrzeugen vor Ort. Ein gängiges Aufgebot, laut Einsatzleiter Stefan Schüttler. „Wir wussten ja nicht, ob es wirklich im Cano brennt“, sagt er.

Fehlalarme im Hegau häufen sich

In jüngster Vergangenheit kam es im Cano immer wieder zu Fehlalarmen. „Fehlalarme kosten Zeit“, erklärte Stefan Kienzler, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen kürzlich gegenüber dem SÜDKURIER. Anlass war damals ein Fehlalarm im Singener Krankenhaus. Laut Stefan Kienzler würden Fehleinsätze in letzter Zeit zu oft vorkommen. Die Freiwillige Feuerwehr in Gottmadingen rückt nach Angaben von Kienzler in rund 50 Prozent der Einsatzfahrten aus, ohne dass sie einen Brand bekämpfen muss. „Es ist mühsam, aber lieber einmal zu viel als zu wenig“, erklärt Kienzler.