Dass die Stadt Konstanz sparen muss, ist kein Geheimnis. Weil die finanzielle Lage so angespannt ist, muss die Verwaltung im Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 auch Stellen einsparen. Darauf hatten sich die Stadträte mit der Verwaltung nach vielen Gesprächen und Verhandlungen während der Haushaltsdebatte geeinigt.
Es sollen 8,1 Stellen gestrichen werden. Das geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage von FGL&Grünen im Gemeinderat hervor. Die Fraktion hatte Anfang August beantragt, dass die Informationen zu den Stelleneinsparungen aus dem nicht öffentlichen Teil der Sitzung öffentlich gemacht werden. Ziel der Verwaltung ist es, zusätzliche neue Stellen, die notwendig sind, aber nicht gegenfinanziert, zu kompensieren.
Eine Streichungsliste ist öffentlich
Bereits im März wurde auch eine Liste vorgelegt, welche Stellen betroffen sein sollen. Im Dezernat I, das für die zentrale Verwaltung zuständig ist, sollen 3,9 Stellen wegfallen. Davon zwei Vollzeitstellen. Eine, die für den Klimafonds zuständig ist, der jedoch abgewickelt wird, und eine in der Bezügeabrechnung, die durch die Kündigung des Vertrags mit den Stadtwerken entfällt.
Dazu kommen drei Halbtags- und eine 40-Prozent-Stelle. Vom weggefallenen Bürgerpanel, über eine Kommunikations- und Beratungsstelle für die Verpackungssteuer und eine Stelle im Bürgeramt für sonstige Ordnungswidrigkeiten, die nicht nachbesetzt wird. Etwas ironisch scheint, dass auch die Projektassistenz „Nachhaltige Finanzen“ bis Ende 2026 wegfallen soll. Solange ist die Stelle durch den Gemeinderat noch genehmigt.
Bis Ende 2026 sollen einige Stellen wegfallen
Im Dezernat II, das sich um Themen wie Soziales, Integration und Kultur kümmert, sollen keine Vollzeitstellen wegfallen, dafür aber sechs Teilzeitstellen mit bis zu 50 Prozent. Darunter die Betreuung des Museumsshops, der geschlossen wird, eine Aufsicht der Wessenberg Galerie und eine Stelle an der Theaterkasse. Diese Stellen sowie eine Stelle „Projektmanagement Flucht“ sollen zukünftig nicht nachbesetzt werden.
Darüber hinaus betrifft die Streichung auch eine Sprachfachkraft der Anlaufstelle Tagesbetreuung von Kindern, die im Dezember 2026 ausläuft. Auch die Koordination Familienzentren wird nach Ablauf eines Förderprogramms nicht nachbesetzt.
Schulsozialarbeit an Buchenbergschule bleibt
In der Liste der Stadt wurde ursprünglich auch eine Schulsozialarbeiter-Stelle mit 30 Prozent an der Buchenbergschule wegfallen. Allerdings handelte es sich hier um einen Fehler, da die Stelle nicht über die Stadt läuft, sondern über die Wessenbergsche Vermächtnisstiftung. Die Stadt bezuschusst diese zwar zu 95 Prozent, kann jedoch nicht selbst diese Stelle einsparen. Daher wurde sie von der Liste gestrichen.
Beim Bau- und Umweltdezernat, dem Dezernat III, soll es zwei Vollzeitstellen treffen. Beide Stellen sind mit dem Sanierungsmanagement betraut, kümmern sich also um die Fördermittel für Sanierungsgebiete. Einmal für das Industriegebiet, diese Stelle soll nach Januar 2026 nicht nachbesetzt werden, und eine weitere für Stadelhofen. Bei letzterer hat der Mitarbeiter bereits gekündigt, auch diese Stelle soll keinen Nachfolger bekommen.
Stadt will effizienter werden
Damit wären die 8,1 Stellen erreicht. Doch in ihrer Veröffentlichung schreibt die Stadtverwaltung: „Darauf hinzuweisen ist, dass die Einsparung dieser Stellenanteile schmerzhaft ist.“ Bei weiteren Personaleinsparungen müssten die Standards deutlich gesenkt werden. Das würde dann reduzierte Öffnungszeiten und Erreichbarkeiten, aber auch längere Bearbeitungszeiten bedeuten, heißt es von der Stadt.
Dennoch versuche die Verwaltung, neue Strategien zu entwickeln, um effizienter zu arbeiten. Dazu sollen auch Digitalisierung, Datenmanagement und künstliche Intelligenz eingesetzt werden. Themen wie Organisationsentwicklung und Entbürokratisierung sollen dabei mitgedacht werden. Derzeit gebe es dazu die ersten Überlegungen und Auswertungen von guten Beispielen.