„Es wird ein Kleinod“, stellt Wobak-Geschäftsführer Jens-Uwe Götsch fest. Das Grundstück in der Reihenbebauung an der Kreuzung Radolfzeller-/Schwaketenstraße ist zwar gerade einmal 936 Quadratmeter groß, wie Wobak-Architekt Hannes Mayer sagt. Doch mit dem Konzept für den Neubau, der sich in den Bestand einfügen soll, „rennen wir offene Türen ein“, so Götsch.

Entstehen soll an dieser Stelle nämlich ein Azubi-Wohnheim, das in Konstanz schon länger im Gespräch ist und dringend benötigt wird. „Handwerkskammer, Einzelhandel, Dienstleister: Alle suchen händeringend nach Auszubildenden“, gibt Jens-Uwe Götsch wieder.

Projekt soll der Azubi-Gewinnung dienen

Junge Menschen nach Konstanz zu holen, sei aufgrund der hohen Mietpreise nicht nur schwer, sondern fast ein Ding der Unmöglichkeit. „Auszubildende verdienen zwischen 600 und etwa 1000 Euro im Monat. Eine normale Miete können sie sich nicht leisten“, schildert der Wobak-Chef, der bezüglich des Wohnheims in regem Austausch mit der Handwerkskammer Konstanz, der IHK-Hochrhein Bodensee und der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg stehe.

Die Wobak freut sich darauf, für Azubis finanziell leistbare Apartments zu bauen (von links): Geschäftsführer Jens-Uwe Götsch, Malte ...
Die Wobak freut sich darauf, für Azubis finanziell leistbare Apartments zu bauen (von links): Geschäftsführer Jens-Uwe Götsch, Malte Heinrich, Referent der Geschäftsführung, und Architekt Hannes Mayer. | Bild: Scherrer, Aurelia

Die Miete im geplanten Azubi-Wohnheim werde ein Drittel unter der Vergleichsmiete für ein WG-Zimmer liegen. In konkreten Zahlen? 300 bis 350 Euro solle eines der kompakten, etwa 15 Quadratmeter großen Ein-Zimmer-Apartments mit Küchenzeile und Nasszelle kosten.

Geplant ist ein Vorderhaus, das sich in die Bestandsbebauung einfügt, und ein dahinterliegendes Gebäude, schildert Hannes Mayer. Die Baukörper würden durch Stege verbunden. 30 Apartments sowie ein großzügiger Gemeinschaftsraum sowie weitere Gemeinschaftsflächen seien vorgesehen.

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Die Wobak, der das Grundstück seit den 1990er Jahren gehört, werde schätzungsweise 3 Millionen Euro in das Projekt investieren, so Jens-Uwe Götsch, der sich freut, dass Fördermittel bewilligt seien, und zwar aus dem baden-württembergischen Programm „Junges Wohnen“.

Wann wird gebaut?

Die Wobak hat bereits den Bauantrag eingereicht. Die Baugenehmigung werde im Herbst dieses Jahres erwartet, so der Wobak-Geschäftsführer. Im Frühjahr solle Baubeginn sein, sodass der Neubau voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2027 fertig sei. Dann könnten interessierte Firmen und Betriebe Apartments mieten und an ihre Auszubildenden vergeben. „Voraussetzung ist ein Ausbildungsvertrag“, betont Götsch.