Die Bilanz fällt rundum positiv aus: „Tolle Musik, beste Stimmung. Ich bin glücklich, dass es so gut gelaufen ist. Ich freue mich echt über ein gelungenes Fest“, sagt Manfred Renz, der Vorsitzende des ausrichtenden Musikvereins Dingelsdorf.

Ortsvorsteher Horst Böttinger-Thyssen zitiert bei der Eröffnung am Freitagabend Stimmen von Besuchern, die das Herbstfest als „heimelig“ und „idyllisch“ bezeichneten. „Jahr für Jahr gute Stimmung, das liegt an den Menschen aus Dingelsdorf und Oberdorf. Respekt dafür, jedes Jahr neue Ideen, neuen Schwung und neue Begeisterung hervorzubringen“, sagt er nachdrücklich.

Sein Fassanstich wurde zu einer ziemlichen Herausforderung. Auch nach bestimmt 50 zielgerichteten Schlägen wollte der Zapfhahn nicht stecken bleiben, der Gummi verrutschte immer wieder. Einmal sprang sogar der Kopf des Holzschlegels ab, den der Ortsvorsteher jedoch wieder festklopfen konnte. Erst Patrick Romer gelang es, den Zapfhahn einzuschlagen, sodass Böttinger-Thyssen doch noch das „O zapft is!“ verkünden konnte.

Nach vielen vergeblichen Versuchen kann das Bier doch noch gezapft werden. Der Musikvereinsvorsitzende Manfred Renz und Ortsvorsteher ...
Nach vielen vergeblichen Versuchen kann das Bier doch noch gezapft werden. Der Musikvereinsvorsitzende Manfred Renz und Ortsvorsteher Horst Böttinger-Thyssen prosten sich zu, umrahmt von den Marketenderinnen Hannah Müller, Theresa Heckler, Ida ehret und Svenja Klement. | Bild: Nikolaj Schutzbach

Augenzeugen davon wurden auch Marry und Ronald Knöps aus der Nähe von Utrecht in den Niederlanden. Sie verbringen seit 40 Jahren ihren Sommerurlaub in Dingelsdorf. Bis auf dreimal konnten sie es bisher jedes Jahr einrichten, für drei bis vier Wochen eine Ferienwohnung zu mieten.

„Ich bin davor schon einmal mit meinem Vater hier gewesen“, erläutert Ronald Knöps, wie er von Holland aus, wie er sein Land selbst nennt, Dingelsdorf kennengelernt hat. „Hier gibt es eine so schöne Ruhe, Sonne, See, Gegenden zum Laufen, gutes Essen und Trinken. Es hat einfach alles“, schwärmte er. „Wir haben hier und in Wallhausen viele Freunde und Bekannte“, ergänzt er.

Marry und Ronald Knöps aus den Niederlanden verbringen seit 40 Jahren ihren Sommerurlaub in Dingelsdorf.
Marry und Ronald Knöps aus den Niederlanden verbringen seit 40 Jahren ihren Sommerurlaub in Dingelsdorf. | Bild: Nikolaj Schutzbach

„In Dingelsdorf gefällt mir einfach alles. Wir laufen sehr viel“, berichtete Marry Knöps. Seit etlichen Jahren besucht das Ehepaar Dingelsdorf immer im August. Das bringt für das Ehepaar zwei Besonderheiten mit sich. Zum einen feiern sie hier zusammen am 9. August ihren Geburtstag. „Wir haben nur eine ganz kleine Familie und feiern das nicht groß. Wir sind den ganzen Tag mit dem Schiff gefahren. Das ist, wie auch der Bus, hier alles viel besser organisiert“, erklärte Ronald Knöps.

Zum anderen besuchen sie gerne das Herbstfest. „Wir mögen diese Art der Musik“, erzählte Marry Knöps. In Holland besuchen sie derartige Feste nicht. „Da ist es gefährlich, und es gibt immer Streit“, berichtet ihr Ehemann. „Wir werden auch am Samstag kommen. Schade, dass wir nicht beim Frühschoppen dabei sein können, denn am Sonntag fahren wir heim. Das dauert acht bis neun Stunden. Das geht leider nicht anders, denn Marry muss am Mittwoch wieder arbeiten. Zuhause wollen wir uns noch zwei Tage lang ausruhen“, erklärt Ehemann Ronald.

Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren

Für den runden Geburtstag hatte sich der ausrichtende Musikverein zur Eröffnung etwas Besonderes einfallen lassen. Zur Einstimmung spielten der Musikverein Allensbach mit Dirigent Thomas Deggelmann und der Fanfarenzug Allensbach unter Leitung von Uwe Muischwewski. Manfred Renz fand dafür lobende Worte: „Im August ist bei den Musikern eigentlich Urlaub. Ich finde es Weltklasse, mit wie vielen Leuten ihr hierhergekommen seid.“

Anschließend spielte das Schwarzwald-Quintett und am Samstag Sascha & friends. Beide Bands lockten zahlreiche Gäste zum Tanzen vor die Bühne. Den musikalischen Teil des sonntäglichen Frühschoppens bestritt die Musikkameradschaft Langenrain-Freudental unter Leitung von Dennis Schrof.

Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren

„Zwischen unseren Vereinen gibt es enge Verbindungen, die reichen bis ins Familiäre hinein“, erklärt Manfred Renz. Danach gab die Jugendkapelle Dingelsdorf-Langenrain-Freudental mit Andreas Renz am Taktstock ihr Können zu Gehör. Den musikalischen Abschluss des Festwochenendes bildete die Blaskapelle Seerausch.

Ulrike Schwarz aus Litzelstetten genoss das Herbstfest in vollen Zügen. „Ich war an allen drei Tagen da. Es war sagenhaft. Ich fühle mich als halbe Dingelsdorferin. Dahin gehe ich seit meiner Jugend. Ich hänge einfach daran.“

Andreas Renz dirigiert die Jugendkapelle Dingelsdorf-Langenrain-Freudental.
Andreas Renz dirigiert die Jugendkapelle Dingelsdorf-Langenrain-Freudental. | Bild: Nikolaj Schutzbach

Auch der Flohmarkt am Sonntag gut besucht

Der Flohmarkt hinter dem Dorfplatz war ebenfalls sehr gut besucht. „Die ersten Standbetreiber waren schon um neun Uhr da“, berichtete Marcus Sauter von der Feuerwehr, die beim Aufbau mitgeholfen hatte. Die siebenjährige Greta war eine der vielen Besucher.

Das könnte Sie auch interessieren

„Ich habe mir die Tasche gekauft, weil ich sie schön finde. Ich suche weiter, aber nichts Bestimmtes“, berichtete sie. Annika, 9, war das erste Mal mit einem Stand auf dem Flohmarkt und verkaufte unter anderem Plüschtiere und Spiele. Ihre gleichaltrige Freundin Anika bot auch Puzzle an. „Ich habe richtig viele Plüschfiguren. Mit einigen spiele ich nicht mehr“, erzählt sie.