Hottingen Beim Hottinger Bürgerabend war am Dienstag die mögliche Schließung des örtlichen Kindergartens, das zweite große Thema. Bürgermeister Dietmar Zäpernick informierte, dass das 1956 errichtete Gebäude, in dem der Kindergarten sich seit 1976 befindet, stark sanierungsbedürftig sei. Der Keller sei verschimmelt. Die Kosten für eine „Pinselrenovierung“ würden 300.000 Euro betragen. Da wäre nichts an Heizung, Fenstern und Toiletten einkalkuliert. Deshalb will die Gemeinde Rickenbach, dass die über 40 Murgtalmäuse in den Hauptort zügeln. Der dortige Kindergarten wird im großem Stil umgebaut.

Der Rickenbacher Kindergarten wird auf der Westseite einen Anbau bekommen. Mit abgeschätzten Mehrkosten von 350.000 Euro könnten die Kinder aus Hottingen dort aufgenommen werden. Der Bürgermeister betonte, dass es aber noch keinen Beschluss gibt.

Auf den Vorwurf der Eltern, dass in den letzten 15 Jahre nur das Allernötigste gemacht wurde, gab der Bürgermeister den Eltern zur Antwort: „Den Schuh müssen wir uns anziehen, aber aus Kostengründen wurde die Sanierung immer wieder zurückgezogen. Die Gemeinde hat extrem viel Sanierungsbedarf.“ Gemeinderat Bernd Jäckle unterstützte den Bürgermeister. Der Gemeinderat und auch er selbst sei über den schlechten bautechnischen Zustand überrascht gewesen. In Rickenbach könne die Gemeinde mit relativ wenig Aufwand könnte die Gemeinde etwas Schönes für die Hottinger Kinder schaffen.

Hottingen fühlt sich benachteiligt

Die Hottingen aber sind der Meinung, dass Rickenbach bevorzugt werde und ihr Ortsteil zu komme. Sie wollen für ihren Kindergarten kämpfen. Eine Mutter meinte: „Wir haben Spenden gesammelt für den Spielplatz und jetzt soll wegen Versäumnissen der Gemeinde einfach Schluss sein.“ Gerda Schäuble vom Frauenkreis Hottingen erklärte: „Es geht immer nur um das Geld. Bei den Kindern sollte das an der letzten Stelle stehen!“ Jörg Gugelberger fragte, ob ein Neubau ins Auge gefasst wurde. Nein bekam er vom Bürgermeister zur Antwort. Auch die Kosten für eine Komplettsanierung wurde nicht ermittelt.

Andrea Lauber und ihr Team mit Carolin Felber, Regina Häßle, Larisa Herzog und Gerda Schäuble haben einen Alternativvorschlag zur Sanierung ausgearbeitet. Dass sie es können, haben sie bereits bei der Sanierung der Vereinshalle gezeigt. Wie der Vorschlag aussieht, möchte sie zusammen mit ihrem Team bei der nächsten Gemeinderatssitzung vorstellen.

Der Bürgermeister war etwas überrascht, freute sich aber über diesen Vorschlag. Er war sofort bereit, sich die Alternative anzuhören: „Zwar nicht in der Juni-Sitzung, das ist zu kurzfristig. Doch im Juli sollte die Präsentation gut reinpassen“, sagte der Bürgermeister, bevor er den Hottinger Bürgerabend schloss.