Wie wird man zur Marke? Also zu etwas, das in Erinnerung bleibt, wie ein Duft, der einprägend ist? Was Hunden leicht fällt, das Markieren, ist vor allem für Städte ein denkbar schwieriges Unterfangen.
Von Bergstadt bis Kanzlerflüsterer
St. Georgen? Die Bergstadt, satt gelegen zwischen Wiesen und Hügeln, Bergen und Tälern, ist bekannt, auch wenn die Donauquellstadt Furtwangen offiziell als Baden-Württembergs höchstgelegene Stadt gilt. Donaueschingen hat sich spätestens mit dem Kanzlerflüsterer Thorsten Frei bis Berlin ins Gespräch gebracht, das Bier ist weltbekannt, nicht zu vergessen die Musiktage und der Öschberghof.
Bad Dürrheim hat sich mit eisbadenden Wohnmobilisten, einer etwas in die Jahre gekommenen Wellnessoase und einem früher mal gedopten Radfahrer fest etabliert. Und Triberg lockt seit Menschengedenken mit Wasserfällen und Kuckucksuhren.
Nur VS bekommt es nicht auf die Reihe
Nur VS kriegt es partout nicht auf die Reihe. Selbst das wesentlich kleinere Rottweil nebenan hat mit der Marke „Älteste Stadt Baden-Württembergs“ echt was zu bieten.
Und die Doppelstadt? Die sucht fast verzweifelt ihren Kern und fragt: Welche Standortqualitäten gibt es? Wie lebenswert und bürgernah ist die Einkaufs-, Kultur- und Sportstadt überhaupt? Fragen über Fragen, die kürzlich im Gemeinderat diskutiert wurden. Und zu keinem klaren Ergebnis führten, selbst der Stadtmarketingexperte wusste nicht recht weiter.
Mehr auf Spannung und Thrill setzen
Vielleicht könnte man auf Spannung und Thrill setzen? „Das nervenaufreibende Rennen um Kindergartenplätze“ – könnte man junge Eltern damit anziehen? Oder „Die Jagd nach der letzten erschwinglichen Mietwohnung“, wäre das ein guter Aufhänger? „Suche den letzten kostenlosen Parkplatz am Supermarkt“, klingt das gut?
Aber vielleicht gründet man ja einfach ‚nen Arbeitskreis. Wie üblich, wenn man nicht mehr weiter weiß.