Eine 19-jährige Erfolgsgeschichte ist die Bürgerstiftung Donaueschingen. 2006 haben der damalige Oberbürgermeister Thorsten Frei und Bürgermeister Bernhard Kaiser die Stiftung mit einem Gründungskapital von 149.050 Euro gegründet.

Mittlerweile hat sich die Summe vervielfältigt: Denn die Donaueschinger Bürgerin und Pädagogin Elisabeth Stierle vermachte der Stiftung nach ihrem Tod im Jahr 2010 exakt 766.250 Euro. Heute hat sich das Stiftungsvermögen auf rund 1,5 Millionen Euro erhöht, vor allem durch Zustiftungen und Spenden.

Lob von Pauly

Die Bürgerstiftung „Bürger für Bürger – gemeinsam stark für unsere Stadt“ sei fest in Donaueschingen verankert und das große ehrenamtliche Engagement vom Vorstand, Stiftungsrat und Geschäftsführung werde wertgeschätzt, unterstreicht Oberbürgermeister Erik Pauly bei der Stiftungsversammlung am Dienstag, 20. Mai.

Seniorinnen spenden

Deutlich wurde dies anhand eines beeindruckenden Beispiels, wie der Vorsitzende des Vorstands, Bernhard Kaiser zeigt. Die noch lebenden Seniorinnen des Jahrgangs 1935 übergaben ihre Klassenkasse der Stiftung zum Wohle der Allgemeinheit und zur Förderung von zahlreichen Projekten in den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung, Erziehung, Sport, Denkmalpflege und Sozialem. „Dies ist für uns die Verantwortung und Verpflichtung, sorgsam und umsichtig mit dem Geld umzugehen“, so Kaiser.

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Die Bilanz fällt gut aus: Es sei ein überaus erfolgreiches Jahr gewesen – mit einer überaus positiven Entwicklung der Kapitalmärkte, von der die Bürgerstiftung trotz vorsichtiger Anlagestrategien profitieren und eine Rendite erzielen konnte, bestätigen Bernhard Kaiser und der Vorsitzende des Stiftungsrats, Jürgen Tröndle.

Das sei sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass man sehr umsichtig und mithilfe von zwei Finanzberatern agiere. Dafür spricht auch, dass die Bürgerstiftung erneut das Gütesiegel für Bürgerstiftungen vom Bundesverband verliehen bekam.

Gute Zahlen

Die ehrenamtliche Geschäftsführerin Edith Neukum belegte dies mittels beeindruckender Zahlen. Das Jahresergebnis war noch besser als 2013, zumal der Wert der Wohnungen tatsächlich höher ist, als in den Büchern steht. „Eine gute Reserve, falls Wertberichtigungen an anderer Stelle einmal durchgeführt werden müssen“.

Edith Neukum.
Edith Neukum. | Bild: Tobias Raphael Ackermann

Beide Ziele, einerseits das Stiftungsvermögen zu vermehren, andererseits wertvolle Projekte zu unterstützen, konnten erreicht werden.

Dazu trugen auch Spenden und die jährliche Altgoldsammlung durch die beiden Zahnärzte Wagner und Schilling bei, Letzteres mit einem überwältigenden Spendenergebnis von über 18.500 Euro, wie Bernhard Kaiser resümierte. Seit 2017 sei diese Zahngoldsumme auf rund 200.000 Euro angewachsen.

Vielfältige Projekte

Mit diesen positiven Ergebnissen konnte die Bürgerstiftung 15 Projekte im Wert von knapp 22.000 Euro fördern. Die größten davon ist das Mehrgenerationenhaus, die Sanierung des Geogartens am Bahnhof, der Vereinsheimbau des SSC und die Anschaffung von Audioguides im Museum Art Plus.

Natürlich zählt auch die Vergabe des Elisabeth-Stierle-Preises für besondere schulische Leistungen dazu. Auch der Mundarttreff – dieser feierte sein zehnjähriges Bestehen – ist hier zu nennen.

Geld für Partnerstadt

Besonders hervorzuheben war die Aktion anlässlich der 60-jährigen Städtepartnerschaft mit Saverne. Der Einsatz auf einem Soldatenfriedhof mit Schülern beider Gymnasien wird fortgesetzt und soll in diesem Jahr von Straßburg bis Oberschwaben führen.

Auch die Städtepartnerschaft mit Ungarn durch die Förderung eines Kinderbuchprojektes wurde unterstützt.

Der Blick ins kommende Jahr zeigt, dass bereits jetzt schon viele Förderanträge eingegangen seien, so Bernhard Kaiser. Man hoffe, nach dem starken Jahr 2024 auf weitere gute Entwicklung der Wertanlagen, um viele Projekte fördern zu können.