Das Alten- und Pflegeheim Wespach ist mit 80 Bewohnern voll belegt. Nach Einschätzung von Heimleiter Olaf Stelzl wird dies auf absehbare Zeit auch so bleiben. Das schlägt sich positiv in den Finanzen nieder. "Wir können die Einrichtung kostendeckend betreiben", erklärte Vorsitzender Manfred Härle in der Sitzung des Stiftungsrats.
Einmaliger Überschuss aus dem Jahr 2017
Die stellvertretende Heimleiterin Susanne Dierberger legte dem Gremium sowohl die Jahresrechnung 2017 als auch den Wirtschaftsplan 2019 vor. 2017 wurde ein Überschuss von 191 000 Euro erwirtschaftet. Allerdings führte Dierberger diesen Überschuss zum größten Teil auf einen einmaligen Effekt zurück, der durch die Auflösung einiger Pensionsrückstellungen zustande gekommen sei. "In diesem Jahr wird der Überschuss wieder auf eine schwarze Null zugehen", kündigte Dierberger an.
Der Wirtschaftsplan 2019 hat ein Volumen von gut 4,6 Millionen Euro. Davon entfallen 4,1 Millionen auf den Erfolgsplan (laufender Betrieb) und 520 000 Euro auf den Vermögensplan. Den Löwenanteil auf der Einnahmenseite im Erfolgsplan stellen mit 3,3 Millionen Euro die Erträge aus Pflegeentgelten, Unterkunft und Verpflegung. Auf der Ausgabenseite machen die Personalkosten mit rund 3 Millionen Euro den größten Posten aus.
Pflegesätze sind zum 1. Dezember gestiegen
Nach Angaben von Susanne Dierberger sind im Erfolgsplan bereits die seit 1. Dezember geltenden Pflegesätze abgebildet. Sie wurden nach den Pflegesatzverhandlungen dieses Jahr angehoben. Die Erhöhung bezifferte Dierberger auf 6,5 Prozent. Darin seien auch die zu erwartenden Tarifsteigerungen für das Personal berücksichtigt. Neue Pflegesatzverhandlungen könnten frühestens wieder im Frühjahr 2020 aufgenommen werden.
Neuer Aufzug und weitere elektrische Pflegebetten
Der Vermögensplan liegt im kommenden Jahr mit 520 000 Euro über dem Durchschnittsniveau. Dies führte Susanne Dierberger auf die geplante Erneuerung des Aufzugs in Haus 1 zurück. Dieser sei in die Jahre gekommen und reparaturanfällig. Außerdem ist die Anschaffung weiterer elektrisch betriebener Pflegebetten geplant. Damit wolle man die Arbeit für die Pflegekräfte erleichtern, erklärte Dierberger. Unter dem Strich des Wirtschaftsplans 2019 steht eine Null. "Wir wollen keine großen Erträge erwirtschaften, sondern schauen, dass wir kostendeckend arbeiten können", sagte Härle.
Fluktuation steigt durch kürzere Verweildauer
Dies sollte der Prognose von Heimleiter Olaf Stelzl zufolge auch gelingen. Er geht von einer weiterhin hohen Nachfrage nach den Heimplätzen aus. Dabei verwies er aber darauf, dass sich die Verweildauer der Heimbewohner in den zurückliegenden Jahren deutlich verkürzt habe. Die Menschen schauten heute, dass sie mit Hilfe von ambulanten Pflegediensten möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben könnten. Aufgrund der kürzeren Verweildauer sei die Zahl der Sterbefälle gestiegen und die Fluktuation unter den Heimbewohnern habe sich merklich erhöht.
Die Zufriedenheit der Heimbewohner und deren Angehöriger mit dem Alten- und Pflegeheim Wespach sei sehr hoch. Dasselbe gelte für die Mitarbeiter. Dies ist das Ergebnis einer Zertifizierung durch das Institut für Qualitätskennzeichnung von sozialen Dienstleistungen. Dieser freiwilligen Zertifizierung unterzieht sich das Alten- und Pflegeheim Wespach seit 2014.
Die Pflegesätze
Zum 1. Dezember wurden die Pflegesätze im Alten- und Pflegeheim Wespach angehoben.
- Pflegegrad 1: Pflegesatz monatlich 2882 Euro, Pflegekasse übernimmt 125 Euro, Eigenanteil 2756 Euro
- Pflegegrad 2: Pflegesatz monatlich 3079 Euro, Pflegekasse übernimmt 770 Euro, Eigenanteil 2309 Euro
- Pflegegrad 3: Pflegesatz monatlich 3571 Euro, Pflegekasse übernimmt 1262 Euro, Eigenanteil 2309 Euro
- Pflegegrad 4: Pflegesatz monatlich 4084 Euro, Pflegekasse übernimmt 1775 Euro, Eigenanteil 2309 Euro
- Pflegegrad 5: Pflegesatz monatlich 4314 Euro, Pflegekasse übernimmt 2005 Euro, Eigenanteil 2309 Euro