Alle Jahre wieder errichten die Salemer Vereine ihre Buden für den Weihnachtsmarkt im Schlossbezirk. Nun herrschte schon zum 25. Mal am ersten Adventswochenende der Budenzauber im Kloster und Schloss Salem. Auf die Marktbesucher wartete ein vielfältiges Programm in stimmungsvoller Atmosphäre im Schatten des gotischen Münsters.
Wohltätigkeit zentral
Nicht alle Vereine wollten mit den Einnahmen die Vereinskasse aufpeppen. Bei vielen stand die Wohltätigkeit im Vordergrund. So sammelte der Kultur- und Sportverein aus Stefansfeld für die Tuttlinger Ordensschwester Heimrade in Tansania.
„Seit sieben Jahren spenden wir das Geld der Schwester für ihre Nähschule“, erzählte Ursula Hefler. „Ihre Schule konnte Schwester Heimrade mit unseren Spenden aufrechterhalten“, ergänzte Helma Beyer. Die Dritte im Bund am Stand des Vereins war Beyers Tochter Heike, und auch ihr Enkelsohn Alexander wuselte zeitweilig zwischen den wohltätigen Frauen.

Im Angebot hatten sie „Alles aus eigener Küche“, wie ein Schild über der Standtheke verhieß. Ihr Christstollen und Weihnachtsgebäck quer durch das Backbuch, ihre Marmelade quer durch den Obstgarten und aromenreiche Kräuterbutter sowie ihr selten zu findender Griebenschmalz und hausgemachtes traditionelles Brot fanden reißenden Absatz. Auch die Gläser mit eingelegten Kürbissen hatten ihre Liebhaber. „Wir wissen gar nicht, was wir am Sonntag noch verkaufen können“, sagte Hilmar Beyer und zeigte auf die leeren Regale im Hintergrund an den Budenwänden.
Ganz besonders wurden die Schnäpse nachgefragt. Im Speziellen der humorvoll als „Fettlöser“ angebotene Kirschlikör. Heike Beyer verstand es mit viel Humor und Witz, die günstigen Stamperl an den Mann und die Frau zu bringen. Vor der Ausgabeluke schworen dann auch die froh gelaunten Gäste, dass der schmackhafte „Fettlöser“ wirkt.
Von Anfang an dabei
Der Kultur- und Sportverein (KSV) ist ein Weihnachtsmarktteilnehmer der ersten Stunde. „Wir waren schon dabei, da fand der Markt noch am Stacchus statt“, erzählte Ursula Hefler. Der Verkehrskreisel in Wurfweite zum Schloss in der Stefansfelder Mitte wird von den Einheimischen so genannt.

Während der KSV ein alteingesessenes Mitglied der Weihnachtsmarktbestücker ist, waren die Schüler der Schule Schloss Salem erst im vierten Jahr dabei. Sie brachten vor der prächtigen Fassade der Prälatur gut gelaunt, teilweise mit babylonischem Sprachwirrwarr, Waffeln an die Besucher.
Schlossschüler sammeln
Simeon Damm, Lehrer der Zehntklässer, war ganz stolz auf seine Schüler. „Dies ist ein Projekt von vielen, die sie enthusiastisch angegangen sind“, erzählte der Engländer in seiner Muttersprache, während im Hintergrund die Schüler aus Portugal, Spanien, Südkorea, Rumänien, Tschechien und Deutschland Geld für Kinder- und Schulprojekte in der ganzen Welt sammelten.