Salem – Die Gesichter strahlen mit der Frühlingssonne um die Wette: Knapp 20¦Menschen scharen sich um Ursula Hefler und stoßen mit ihr auf den Start eines neuen Angebots auf dem Salemer Bauernmarkt an. Ziel des Stands vom Kultur- und Sportverein Salem ist es, dass die Marktbesucher bei einem Glas Sekt, Saft oder Wasser zwanglos miteinander ins Gespräch kommen und neue Kontakte knüpfen können.

Das klappt noch besser, als es sich die Initiatorin erhofft hatte. Heinz Primuth ist dafür das beste Beispiel: „Bitte herantreten, der letzte Sektstand vor der Autobahn!“, ruft er lachend. Während ihm die Vereinsmitglieder am Stand alle vertraut sind, hat er hier tatsächlich gerade seine Nachbarin kennengelernt. „Wir wohnen seit acht Jahren nebeneinander und haben noch nie ein Wort miteinander gewechselt“, offenbart er. Nachbarin Dagmar Boell präzisiert schmunzelnd, dass sie erst seit einem Jahr in Mimmenhausen wohne, doch die Quintessenz bleibt dieselbe: „Ich habe gleich ein Glas Sekt getrunken und es hat funktioniert“, merkt sie an. „So etwas hat dem Markt gefehlt“, sind sich beide einig.

Obgleich alle von Heflers Idee angetan waren, gestaltete sich die Umsetzung schwierig. „Es war ein langer Weg, bis ich das auf den Weg gebracht habe“, verweist die Initiatorin auf den Planungsstart im Oktober. Im Rathaus stieß sie auf offene Ohren, wurde aber an die Marktgemeinschaft verwiesen. Nach schriftlichem Antrag erhielt sie das Okay für die „gute Ergänzung zum Marktangebot“. Mangels Unterstellmöglichkeiten für das Mobiliar organisierte Hefler zwei Klapptische, die ins Auto passen. „Dann kam mir der Gedanke, dass ich mich vielleicht um eine Ausschankgenehmigung kümmern muss“, erzählt sie weiter. Mit dem Landratsamt habe sie die Lösung gefunden, die Getränke auf Spendenbasis abzugeben. Und da ein Verein das Angebot trage, falle auch keine Gewerbesteuer an. Nach all den bürokratischen Hürden ist Ursula Hefler froh, dass der Stand angenommen wird: „Der Markt als sozialer Treffpunkt – super!“