„Wer Orgel spielen kann, braucht keinen Porsche!“ Das findet zumindest Raphael Baader. Der 27-Jährige ist Organist und begleitet regelmäßig Gottesdienste, Hochzeiten und Beerdigungen in vielen Kirchen der Region. Das alles macht Baader zwar nicht hauptberuflich, dafür aber mit besonderer Passion.

Von Kind auf von der Orgel begeistert

„Schon mit zehn Jahren wollte ich Orgel spielen lernen. Geklappt hat es dann leider erst mit 16“, erzählt der Musiker. Zu diesem Zeitpunkt besuchte er das Droste-Hülshoff-Gymnasium in Meersburg mit Musikzug und konnte bereits Klarinette und Klavier spielen. Bei Melanie Jäger-Waldau in Überlingen lernte er dann, die Orgel richtig zu bedienen.

Mittlerweile spielt Raphael Baader seit elf Jahren Orgel. Gelernt hat er bei Margit Jäger-Waldau in Überlingen.
Mittlerweile spielt Raphael Baader seit elf Jahren Orgel. Gelernt hat er bei Margit Jäger-Waldau in Überlingen. | Bild: Mona Lippisch

Mittlerweile ist Baader ein Profi an dem großen Instrument. Seit einigen Jahren übernimmt er regelmäßig Orgeldienste und spielt bei Gottesdiensten, zum Beispiel im Münster von Schloss Salem. „Damit finanziere ich mir mein Studium“, erklärt der 27-Jährige, der sich aktuell in den letzten Zügen seines Masterstudiums „Musiktheorie und Musikwissenschaft/Kulturmanagement“ befindet.

Raphael Baader an der Orgel Video: Mona Lippisch

Zwar möchte Raphael Baader nach dem Master lieber hinter den Kulissen im Musikmanagement arbeiten, doch Zeit für das Orgelspielen will er sich auch dann noch nehmen. „Nebenberuflich oder als Hobby werde ich immer Orgel spielen“, betont er. „Es gehört einfach zu mir und ich liebe es.“

Ganz schön viele Tasten! Die Orgel wird auch „Königin der Instrumente“ genannt.
Ganz schön viele Tasten! Die Orgel wird auch „Königin der Instrumente“ genannt. | Bild: Mona Lippisch

Für den 27-jährigen Student ist die Orgel eine Faszination. Er schätzt „die Königin der Instrumente“ nicht nur wegen der Musik, die darauf entsteht, sondern auch wegen dem Dialog zwischen Orgel und Priester. „Wort und Musik stehen immer in einem Zusammenhang“, erklärt er.

Auch die Füße spielen Video: Mona Lippisch

Neben der Musik ist Baader auch die Geschichte der jeweiligen Orgel wichtig. So sei die Dreifaltigkeitsorgel im Münster von Schloss Salem etwa mit ihren mehr als 120 Jahren schon eine „alte Dame“. Und das merke man ihr beim Spielen an. „Es ist ein besonderes Schmuckstück, hat aber gerade im Sommer auch Eigenarten“, sagt der Musiker und schmunzelt.

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Denn die Luftfeuchtigkeit verändere die Funktion des Instruments. Deswegen komme es im Sommer vor, dass manche Tasten nicht mehr zu hören sind. Doch auch diese Besonderheit findet Raphael Baader faszinierend: „Man muss sich darauf einstellen und im Zweifel werden Stücke eben von jetzt auf gleich neu interpretiert.“