Sipplingen – Mit einem Überschuss von 76.986¦Euro schließt das Wirtschaftsjahr 2022 der Gemeindewerke Sipplingen ab. In den Jahren 2018 bis 2020 gab es jeweils einen Verlust, 2021 erstmals wieder ein Plus. Der Jahresgewinn soll zur Tilgung des Verlustvortrags verwendet werden, beschloss der Gemeinderat. Der aufgelaufene Verlust beläuft sich auf 201.079¦Euro, dieser kann auf 124.093¦Euro reduziert werden.
Die Wasserversorgung wird als Eigenbetrieb geführt. Die Gemeindewerke versorgen Sipplingen und Süßenmühle mit Trink- und Brauchwasser. Außerdem erzeugen sie mit Fotovoltaikanlagen auf den Dächern der Schule und des Feuerwehrgerätehauses Strom und speisen diesen in das Netz der Energie Baden-Württemberg ein. Die Sparte Stromerzeugung erzielte laut Sabrina Girrbach, Fachbereichsleitung Finanzen, einen Gewinn in Höhe von 14.049¦Euro, die Wasserversorgung einen Überschuss von 62.936¦Euro.
Nach Darstellung Girrbachs waren aufgrund des Alters des Leitungsnetzes rund 68.100¦Euro Unterhaltungsaufwendungen nötig. Acht Wasserrohrbrüche habe man reparieren müssen. Die Kämmerin informierte, dass die zum 1. Januar 2021 beschlossene Erhöhung des Wasserpreises auf 2,11¦Euro pro Kubikmeter die gestiegenen Aufwendungen habe auffangen können, die Gebührenerhöhungen 2022 und 2023 seien somit „folgerichtig“ gewesen. Derzeit beträgt die Gebühr 2,72¦Euro. In der Vergangenheit war betont worden, dass man um eine weitere Erhöhung im Hinblick auf die Abschreibungen des Wasserbehälters Himberg nicht umhinkommen werde. Die langfristigen Deckungsmittel seien erstmals positiv und beliefen sich zum Jahresende 2022 auf 291.689¦Euro. Girrbach: „Im Jahr 2023 entsteht nach Prognose ein Finanzierungsdefizit von rund 790.000¦Euro.“
Clemens Beirer (CDU) hob hervor, man habe über zehn Jahre einen sehr günstigen Wasserpreis gehabt: „Der Wasserpreis ist ein Peanut zum Getränkefachhandel.“ Er bemängelte, dass die Abrechnung früher kommen sollte, „um besser nachsteuern zu können“.