Aufgrund einer Sondergenehmigung, die bis zum 31. August 2025 befristet ist, kann das Kinderhaus Sipplingen derzeit zwei Kinder mehr pro Gruppe aufnehmen: So stehen 71 statt 65 Plätze zur Verfügung. Leiterin Nicole Beurer erzählt: „Die Verlängerung der Sondergenehmigung läuft mit großer Wahrscheinlichkeit weiter.“ Die Plätze sind derzeit alle belegt, vier Kinder stehen auf der Warteliste.
Einen entsprechenden Bericht im Gemeinderat hatte Nicole Beurer bereits im März gegeben und darauf verwiesen, dass es mehrere bauliche Mängel im Kinderhaus gebe, die bald behoben werden müssten. „Unser Ziel ist es, die Balance zwischen Fortschritt und Stillstand zum Wohl der Kinder zu halten.“ Bürgermeister Oliver Gortat lobte in der Ratssitzung die Arbeit, die im Kinderhaus geleistet wird: „Man merkt, das Kinderhaus ist in guten Händen. Man stellt einfach fest: Es läuft.“
Weniger Plätze ganztags, dafür mehr bis 13 Uhr
Wie die Kinderhausleiterin berichtete, werden nach den Sommerferien 13 Kinder eingeschult. Durch eine Änderung der Betriebserlaubnis wäre es möglich, künftig 66 statt 65 Kinder aufzunehmen. „Dies würde mit sich bringen, dass statt bisher 40 Plätzen für die Ganztagsbetreuung nur noch 30 Plätze zur Verfügung stehen würden und somit für die Betreuung bis 13 Uhr statt 25 Plätze 36 Plätze“, erklärt Beurer. Eine mögliche Änderung werde derzeit geprüft. Momentan sind 22 Kinder in der Ganztagsbetreuung angemeldet.
Eine Zufriedenheitsumfrage bei den Eltern und Kindern habe ergeben, dass die große Mehrheit der Eltern mit der Arbeit der Mitarbeiter im Kinderhaus zufrieden ist. Mehrere Eltern hätten den Wunsch nach gemeinsamen Eltern-Kind-Aktionen geäußert. Die erste Aktion hatte im Mai stattgefunden.

Das Kinderhaus-Team wünscht sich einen Bauwagen, in dem eine Werkstatt für die Kinder eingerichtet werden könnte. Bei diesem und in vielen anderen Bereichen wird das Team tatkräftig vom Elternbeirat unterstützt, erzählt die Leiterin erfreut. Das Kinderhaus hat sich mit seinem Bauwagen-Projekt auch bei der Internet-Aktion „Thüga Projekt Herzenssache“ beworben. Je nach Zahl der Stimmen, die das Kinderhaus von Teilnehmern erhält, und der daraus folgenden Platzierung bekommt das Kinderhaus dann einen Geldbetrag, welcher in das Projekt fließen kann.
Leiterin mit Personalsituation zufrieden
Mit der Personalsituation ist die Leiterin zufrieden, alle Stellen seien besetzt. „Das ist nicht selbstverständlich“, sagt Nicole Beurer. „Dennoch führen Personalausfälle aufgrund von Krankheit immer wieder zu Engpässen.“ Eine Regelung ermöglicht dem Kinderhaus weniger Schließtage und den Mitarbeitern zusätzliche Urlaubstage zur freien Verfügung. Dies komme sowohl den Eltern als auch den Mitarbeitern zugute – bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich. Beurer erklärt: „Oft kann der Betrieb nur durch die Mehrarbeit der Kolleginnen und das Einspringen der Leitung im Kinderdienst oder der Aushilfskraft aufrechterhalten werden.“ Seit September 2024 habe das Kinderhaus bislang lediglich zweimal ab 13 Uhr schließen müssen.

Gebäude und Inventar sind in die Jahre gekommen
Jetzt wünscht sich Nicole Beurer noch bauliche Veränderungen. Der Eingangsbereich sei nicht mehr zeitgemäß, hier müsse eine kostengünstige Lösung erarbeitet werden. Der Waschraum sei veraltet, auch das Inventar habe deutliche Gebrauchsspuren. In der Küche sei der Platz für die Kinder, die hier ein Mittagessen bekommen, sehr begrenzt. Ein Essen in zwei Schichten sei keine Lösung, da hierfür zusätzliches Personal erforderlich wäre.
Auch für das Team ist es eng, der aktuelle Personalraum sei zu klein für Besprechungen. „Die finden daher entweder in den Gruppenzimmern an kleinen Tischen oder im Bewegungsraum ohne Tische statt“, erklärt die Leiterin. „Zudem bietet der Raum den Kolleginnen keine Möglichkeit, ihre Pause in Ruhe zu verbringen, da parallel andere ihre Vorbereitungszeit dort nutzen.“ Auch die Heizung sei veraltet, zweimal sei sie im Winter ausgefallen. „Der Waschraum und die Küche haben oberste Priorität, gefolgt vom Personalraum.“
Im Haushalt mittelfristig Geld für Maßnahmen vorgesehen
Hier scheint Abhilfe in Sicht. Sabrina Girrbach, Fachbereichsleiterin Finanzen der Gemeinde, hatte in der Gemeinderatssitzung mitgeteilt, dass für die genannten Maßnahmen im Haushalt mittelfristig Mittel vorgesehen seien.