Jetzt ist er offiziell im Amt: Mit sechs neuen Mitgliedern hat der Sipplinger Gemeinderat seine Arbeit aufgenommen. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause vereidigte Bürgermeister Oliver Gortat die im Juni gewählten zwölf Ratsmitglieder. Gortat dankte ihnen für ihr Interesse und ihr Engagement, bevor er ihre Vereidigung vornahm. Zudem ehrte er mehrere Ratsmitglieder für langjährige Mitarbeit und verabschiedete die ausscheidenden Gemeinderäte, die im neuen Gremium nicht mehr vertreten sein werden.

Demokratische Bürger Sipplingen mit sieben Sitzen vertreten

Bei der Wahl im Juni waren auf die Demokratischen Bürger Sipplingen (DBS), die aus den Sipplinger Freien Wählern (SFW) hervorgegangen sind, 54,7 Prozent aller Stimmen entfallen. Sie haben wie zuvor sieben Sitze. Die CDU kam auf 45,3¦Prozent und entsendet wie bisher fünf Vertreter. Wahlberechtigt waren 1726 Bürger, 1202 gingen im Mai zur Urne. Das entsprach einer Wahlbeteiligung von 69,6 Prozent, etwas weniger als vor fünf Jahren (72 Prozent). Neu im Gemeinderat sind Fritdjof Caspers, Martin Kitt, Thomas Seiberle und Melissa Staier-Nkabou (DBS) sowie Michelle Beirer und Lars Heinzl für die CDU.

Gortat: „Verantwortung für die Zukunft“

Bürgermeister Oliver Gortat war es ein wichtiges Anliegen daran zu erinnern, dass im Gemeinderat die Weichen für die Entwicklung der Gemeinde gestellt werden. „Das bedeutet eine besondere Verantwortung für die Zukunft“, sagte er. Wie Gortat weiter ausführte, müssten die Entscheidungen des Gemeinderats zukunftsfähig sein. „Das heißt, wir dürfen uns nicht von kurzfristigen Erfolgen leiten lassen. Wir müssen stets bedenken, wie nachhaltig unsere Entscheidungen sind.“ Das langfristige Denken sei charakteristisch für die Entscheidungen auf kommunaler Ebene.

Die Gremien und ihre Besetzung

Den neuen Gemeinderat forderte der Bürgermeister auf, weiterhin Hand in Hand gemeinsam für das Wohl der Einwohner zu arbeiten. „Lassen wir es gemeinsam niemals zu, dass besonders lautstarke Einzelmeinungen innerhalb der Bevölkerung über die Meinungen der stillen Mitte gestellt werden“, bekräftigte der Bürgermeister. Es gelte zu jeder Zeit, mit den verschiedensten und auch immer unterschiedlichen Menschen in der Gemeinde in den Dialog zu gehen. Gortat ergänzte: „In den Dialog mit dem Ziel, dass unsere Entscheidungen innerhalb des Gemeinderates zumindest von einer großen Mehrheit mitgetragen werden.“

Abschied von verdienten Mitgliedern

Bürgermeister Oliver Gortat (links) verabschiedete (von links) Holger Kuhn, Adrian Marte, Willi Schirmeister, Markus Beirer und Thomas ...
Bürgermeister Oliver Gortat (links) verabschiedete (von links) Holger Kuhn, Adrian Marte, Willi Schirmeister, Markus Beirer und Thomas Straub. | Bild: Holger Kleinstück

Bevor Gortat das neue Gremium vereidigte, würdigte er die ausscheidenden Mitglieder des Gemeinderats. „Jeder von ihnen hat auf seine Weise einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung unserer Gemeinde geleistet“, sagte Gortat. Dazu gehörten insbesondere Willi Schirmeister und Elisabeth Lohrer, die seit 1994 beziehungsweise seit 1999 dem Rat angehörten, aber nicht mehr genügend Stimmen für einen erneuten Einzug in den Rat erhalten hatten. „Wenn Sie mich brauchen, bin ich da“, versprach Schirmeister und bat den neuen Rat auf, nicht zu streiten. „Da kommt nichts dabei raus.“

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Aus dem Gremium schieden ferner nach zehn Jahren im Gemeinderat Jürgen Straub sowie Markus Beirer, Holger Kuhn und Adrian Marte aus, die alle fünf Jahre mitgearbeitet hatten.

Auszeichnungen für viele Jahre Mitarbeit

Für langjährige Gemeinderatsarbeit zeichnete Bürgermeister Oliver Gortat (von links) Jürgen Straub (zehn Jahre), Willi Schirmeister (30 ...
Für langjährige Gemeinderatsarbeit zeichnete Bürgermeister Oliver Gortat (von links) Jürgen Straub (zehn Jahre), Willi Schirmeister (30 Jahre) und Arne Schuldt (zehn Jahre) aus. | Bild: Holger Kleinstück

Ehrungen erfuhren Willi Schirmeister, der dem Gremium 30 Jahre angehört hatte, sowie Jürgen Straub und Arne Schuldt für zehnjährige Mitarbeit. Zudem erhielt Arne Schuldt für zehnjährige Ratszugehörigkeit die Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg. „Ihr Einsatz zum Wohle unserer Gemeinde verdient unseren aufrichtigen Dank. Ohne Ihre Sachkunde wären manche Entscheidungsprozesse noch schwieriger gewesen, als sie es ohnehin waren“, sagte Gortat.

Gremium lehnt beschließenden Bauausschuss ab

Kurz diskutiert wurde, ob der Bauausschuss künftig nach einer entsprechenden Anpassung der Hauptsatzung als beschließender Ausschuss eingerichtet werden soll, wie es die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Das lehnte das Gremium aber ab. Neu sind die Kommission für Tourismus und Kultur (KTK), die aus dem Tourismusausschuss hervorgegangen ist, sowie die Kommission Soziales, ehemals Wohnen und Leben im Alter. Weitere fachkundige Bürger für den Bauausschuss und für die KTK werden noch gesucht.