Vor dem Hintergrund der Corona-Verordnung sperrt die Bodensee-Ufergemeinde Sipplingen ihre Uferanlagen. Das Betretungsverbot gilt an Wochenenden und Feiertagen. Das teilte die Gemeinde am Donnerstag, 2. April, nachmittags mit. Sie erlasse eine Allgemeinverfügung über das Betretungsverbot entlang der Uferanlagen. Nach dieser sei das Betreten jeweils von Freitag, 14 Uhr bis Montag, 9 Uhr, sowie an den Feiertagen untersagt. Das Verbot erstreckt sich gemäß dieser Verordnung über die gesamte Uferanlage vom „Osthafen“ bis zum „Westhafen“ und gilt zunächst bis zum 20. April 2020.
Im Hinblick auf die frühlingshaften Wetterprognosen rechnet Bürgermeister Oliver Gortat mit einem Ansturm auf das Tourismusziel „Bodensee“, heißt es in der Pressemitteilung aus dem Rathaus zu den Hintergründen. Bei einem verstärkten Besucheraufkommen seien die geforderten und notwendigen Sicherheitsabstände von mindestens 1,5 Metern auf dem begrenzten Raum der Uferanlagen jedoch bei weitem nicht einhaltbar.
Uferanlage zieht Menschen an
Bürgermeister Oliver Gortat wird zitiert: „Die traumhafte Uferanlage von Sipplingen ist weiter über die Grenzen hinaus bekannt und zieht gerade bei Sonnenschein an den Wochenenden sowie Feiertagen Menschen von nah und fern nach Sipplingen. Ich appelliere an alle: Die Eindämmung des Corona-Virus ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, die unser aller Anstrengung bedarf. Und sie verlangt von uns allen, dass wir unser Verhalten anpassen.“
Eindringlicher Appell des Bürgermeisters
Diese Verhaltensänderung sei zwingend notwendig, erläutert Bürgermeister Gortat weiter, nicht weil er es als Behörde angeordnet habe, „sondern weil es um den Schutz gerade unserer älteren und gesundheitlich geschwächten Mitbürgerinnen und Mitbürger geht“. Diese Einschränkungen seien wichtig für unsere Gesundheit und für unseren Zusammenhalt. „Vor allem: Sie sind nicht für immer!“, wird Gortat eindringlich, „Sie werden ein Ende haben. Aber es gilt nun, mit allen Möglichkeiten und aller Kraft die Ausbreitung und die Ansteckungsgefahr sowie die Gefährdung der Bevölkerung zu minimieren bzw. zu verlangsamen.“ Und hierzu bedürfe es eines solidarischen Verhaltens. Eindringlich bittet Gortat, die sozialen Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. „Bitte bleiben Sie zuhause!“
Polizeikontrollen und Anzeigen angekündigt
Nach diesem Appell wird der Bürgermeister nochmals sehr deutlich: Das bis 20. April befristete Betretungsverbot werde polizeilich kontrolliert und Verstöße würden angezeigt. Vorsätzliche oder fahrlässige Verstöße stellten Ordnungswidrigkeiten dar, die mit einer Geldbuße bis zu 25 000 Euro geahndet werden könnten. Und dann noch ein Hinweis, der sich vor allem an die Bürgerinnen und Bürger richtet: Sofern jedoch die notwendigen Sicherheitsabstände eingehalten würden, bliebe die Uferanlage unter der Woche weiterhin offen. Sprich: Wenn sich die Menschen bei ihrem Spaziergang nicht an die Vorschriften der Konktaktsperre halten, wird das Ufer auch unter der Woche dicht gemacht.