Bei der Analyse des Gastgewerbes in Überlingen hat die Agentur "Projekt M" ein großes Manko ausgemacht: es fehlt an Campingplätze. Nach der Schließung von zwei Plätzen gebe es hier enorme Engpässe. Das sei ein großes Problem, sagte Detlef Jarosch bei der Präsentation der Ergebnisse. Überlingen entgingen wichtige Einnahmen, schließlich sei der Camping-Bereich ein stark wachsender Markt. Dieser strahle auch auf die Gastronomie aus. Jeder der selbst campen gehe, wisse, dass man nicht immer Lust habe, auf dem kleinen Gasherd zu kochen, und lieber in ein nahegelegenes Restaurant gehe.
Was sagt die Stadt dazu? Auch Oberbürgermeister Jan Zeitler weiß, dass derzeit nicht genügend Plätze für Camper angeboten werden. Eine Erweiterung des bestehenden Reisemobilhafens am Krankenhaus halte er aber für wenig zielführend, sagte er auf SÜDKURIER-Nachfrage. Ihm schweben zwei alternative Standorte vor: Zum einen könne er sich gut vorstellen, in Altbirnau einen weiteren Stellplatz für Wohnmobile einzurichten ("Da haben wir eine richtig gute Anbindung"). Zum anderen hält der OB eine multifunktionale Nutzung des Westbads für denkbar. "Warum sollen dort in den Wintermonaten nicht Wohnmobilstellplätze angeboten werden? Da ist die Fläche frei." Dass im Bereich des ehemaligen Campingplatzes, wo derzeit der Uferpark für die Landesgartenschau entsteht, nach der LGS wieder Wohnwagen und Zelte stehen werden, schließt Zeitler hingegen aus.