Mardiros Tavit

Oberbürgermeister Jan Zeitler und seine Frau Annette Stoll-Zeitler haben der Öffentlichkeit Gelegenheit gegeben, ihren Garten zu besichtigen. Den Oberbürgermeister selbst trafen die Besucher dabei nicht an, er hatte Termine abzuarbeiten.

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Blickfang des Gartens ist ein mit Goldfischchen besetzter Teich. „Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken“, sagte Annette Stoll-Zeitler immerzu zu ihren Gästen, denn den Teich hätten die Vor-vor-Eigentümer angelegt. Die Landschaftsarchitektin zeichnete sich stattdessen verantwortlich für die vielen Blütensträucher um den kleinen Rasen nebenan. Der ist dann doch so groß, dass darin für Bienen und Insekten eine Wildblumeninsel steht.

Hier summen viele Bienen

Weitere Besonderheiten in Stoll-Zeitlers Garten, auf die sie hinwies, sind der Perückenstrauch am Eingang, während der Blüte summten sehr viele Bienen darin, und der Sonnenhut „Samba“, eine Züchtung der bekannten Staudengärtner Gräfin von Zeppelin bei Freiburg. Dass Stoll-Zeitler einen grünen Daumen hat, mag daran liegen, dass sie die siebte Generation der Frankfurter Gärtnerfamilie Stoll ist.

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Mit Stoll-Zeitler sind sieben weitere Privatgartenbesitzer dem Ruf der Freunde der Landesgartenschau gefolgt. Einen Nachmittag lang haben sie ihren Privatraum im Rahmen der Aktion Tag der offenen Gartenparadiese und Kleinode öffentlich zugänglich gemacht. Dabei lief jeder Ort unter einer bestimmten Überschrift. Stoll-Zeitlers Garten trug den einfachen Titel Hausgarten. Wildes Glück, romantische Oase in der Altstadt, Garten am Bach hießen weitere Orte.

Ein Garten zum Verweilen

„Einen Garten zum Verweilen“ versprach Elke Bittrich den Besuchern. Ihre Gäste konnten ausgiebig in dem 1800 Quadratmeter großen Garten umherschlendern oder in einer der Sitzecken Platz nehmen. Die meisten Besucher zogen es aber vor, mit ihrer Gastgeberin auf der Terrasse den Blick ins Grün zu genießen. Geduldig erzählte Bittrich die vielen Geschichten rund um ihren Garten.

Elke Bittrich neben der Apollon-Statue in ihrem Garten. Einen Nachmittag lang konnten ihre Gäste auf 1800 Quadratmetern in ...
Elke Bittrich neben der Apollon-Statue in ihrem Garten. Einen Nachmittag lang konnten ihre Gäste auf 1800 Quadratmetern in verschiedenen Sitzecken verweilen. | Bild: Mardiros Tavit

Die altgriechischen Götterstatuen von Helene und Apollon, der schwere Etagenbrunnen und der „Stein der Guten Dinge von Goethe“, sie alle trugen eine spannende Geschichte in sich. Eine Besonderheit war nicht auf den ersten Blick zu erkennen. „Als bei einem Sturm die großen Tannen umfielen, da habe ich das Wurzelwerk in der Erde gelassen“, erzählt die umtriebige ältere Dame. Seitdem pflanzt sie dort ihre Christbäume. Die kommenden drei Weihnachten sind schon gesichert.

Kleinod im Shabby-Stil

Wenn das Sprichwort „Der Garten ist der Spiegel der Seele“ stimmt, dann muss Hedi Wiggers Seele voller schöner Erinnerungen sein. Auf ihrem nur vier Quadratmeter großen Balkon hat sie ein Kleinod im Shabby-Stil geschaffen. „Shabby meint eigentlich schäbig, marode, heruntergekommen“, erklärte Wigger. Sie sammelte viele mit persönlichen Erinnerungen behaftete Gegenstände in ihrem Kleinod. „Dinge mit Gebrauchsspuren“.

Gastgeberin Hedi Wigger im Gespräch mit der Initiatorin des Tags der offenen Gärten, Bettina Dreiseitl, im Kleinod im Shabby-Stil.
Gastgeberin Hedi Wigger im Gespräch mit der Initiatorin des Tags der offenen Gärten, Bettina Dreiseitl, im Kleinod im Shabby-Stil. | Bild: Mardiros Tavit

Aufgewachsen auf dem Land hat sie alte Gartenwerkzeuge aus dem Schopf des Vaters, das alte Bügeleisen der Mutter, ihr altes Sportgerät als Kugelstoßerin, Makramee-Gehänge, eine Glasboje und tibetanische Gebetsfahnen als Zeichen ihrer Weltoffenheit. Alles schön im Kleinod arrangiert, an dessen kleinem Tisch gerade mal zwei Stühle Platz finden.

Vier Quadratmeter groß ist das blühende Kleinod im Shabby-Stil von Hedi Wigger, das für ein Tag zugänglich war.
Vier Quadratmeter groß ist das blühende Kleinod im Shabby-Stil von Hedi Wigger, das für ein Tag zugänglich war. | Bild: Mardiros Tavit

In der Mitte des Tischs thront „der Junge mit dem Zeppelin„, Teil eines Kunstwerks des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl, der das kleine bunte Männchen zum 100. Todestag des Grafen von Zeppelin geschaffen hatte. „Einer der wenigen Kunstwerke, das sich ein Normalsterblicher noch leisten kann“, erzählte die Hörl-Begeisterte den Besuchern. Und auch dieser hat ein Bezug zu ihr. Der Zeppelin-Todestag ist ihr Geburtstag.

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