Eine blühende Oase mit interessanten Ein- und tollen Ausblicken – so werden sich die Rosenobelgärten im nächsten Jahr bei der Landesgartenschau (LGS) präsentieren. Bei einem Rundgang über das Gelände, wo gerade Wege gepflastert und Treppen gebaut werden, erklärt Edith Heppeler den Stand der Dinge.
„In einem Monat sind die Wege und der Untergrund fertig“, sagt die Geschäftsführerin der Landesgartenschau 2020. Dann würden die verschiedenen Akteure mit den Vorbereitungen beginnen und die ersten Pflanzen setzen.

Die Besucher betreten die Rosenobelgärten durch den Torbogen an der Krummebergstraße. Dahinter gelangen sie auf einen kleinen „Marktplatz“. Das mit grauen Steinen eingefasste Areal sollen Lichtwurz- und Hopfenranken beschatten. Wer sich hier niederlassen möchte, kann sich beim Kiosk mit Bio-Gastronomie versorgen.

Im unteren Teil des Geländes sind schon die Beete erkennbar, die von den Landfrauen, die auch einen eigenen Pavillon bespielen, sowie mehreren Initiativen genutzt werden. Dort können sich die Besucher über Obst- und Gartenbau informieren, ihre Kenntnisse über Saatgut auffrischen oder Nützliches zum Thema Kompost erfahren. In diesem Bereich sollen vor allem Nutzpflanzen wachsen.
Auf der anderen Seite geht es auf den Turm den Berg hinauf. Der geschwungene Weg führt an einem aus Uhldingen geliehenen Museumstraktor und dem Pavillon einer Obstbrennerei sowie der durchwachsenen Silphie vorbei. Letztere blüht gelb und gilt als Energiepflanze der Zukunft.
Ausblick oder Blütenpracht?
Oben angekommen müssen sich die Besucher entscheiden, ob sie erst die Ausblicke von der Schanze aus bestaunen oder sich dem Irisfarbkreis zuwenden. Die Schwertlilien gibt es nicht nur in Blau, wie sie Van Gogh verewigte, sondern in vielen weiteren Farben. Sie werden einen blühenden Ring um die in der Mitte des Runds aufgestellten Stühle und Bänke spannen.

„Ein Überlinger kümmert sich darum und wird die Pflanzen von der Staudengärtnerei der Gräfin von Zeppelin aus dem Markgräfler Land beziehen“, erklärt Edith Heppeler. Wer sich an der adeligen Pracht sattgesehen oder vom Aufstieg ausgeruht hat, kann eine Runde um der Plattform drehen. Die Geländer werden gerade fertiggestellt und halten die Schaulustigen auf Abstand zur Turmkante.
Die Ausblicke von hier oben werden auch viele Überlinger begeistern, die ganz neue Sichtweisen oder zumindest eine neue Perspektiven auf ihre Stadt genießen können. Edith Heppeler berichtet, dass dieser Teil nach der Landesgartenschau für die Bevölkerung zugänglich bleiben wird und damit einen grünen Gegenentwurf zu der im Sommer sehr belebten Uferpromenade liefern kann.
Mittlerweile ist Maria Schlegel mit ihrem Sohn Alexander eingetroffen. Sie kommt von der Initiative Saatgut-Bildung, die Beete im unteren Bereich bestückt. Die junge Frau hat zum Spaten gegriffen, in ein paar Tagen wird der Buchweizen ausgesät.
Die Pflanzen sollen den Boden lockern, damit hier im nächsten Jahr zum Beispiel Kohl und Bohnen gut wachsen. In der Mitte wird ein Komposthaufen „Erde zum Anfassen“ bieten. Mit kleinen Sichtfenstern wollen sie Blicke auf die Wurzeln ermöglichen. „Wir wollen zeigen, wie viel Leben im Boden ist!“, sagt Maria Schlegel.
Stand der Dinge
In der jüngsten Gemeinderatssitzung gab LGS-Geschäftsführerin Edith Heppeler einen Überblick zum Stand der Arbeiten: Im Uferpark wurde die Betonbodenplatte für das Gastronomiegebäude gegossen. Es soll Ende November fertiggestellt sein. Im Juni gehen die Arbeiten für das gläserne Pflanzenhaus los, das Mitte Oktober fertig sein soll. An der Silvesterkapelle sind die Bodenarbeiten außen kurz vor der Fertigstellung. Parallel zu den Arbeiten in den Rosenobelgärten nehmen gerade die Menzinger Gärten Gestalt an. Dort wurden soeben Weinreben eingepflanzt. In der Sitzung berichtete OB Jan Zeitler, dass Überlingens Partnerstadt Chantilly den gleichnamigen Platz zur Landesgartenschau gestalten wird.