Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ein Kind klettert an der Seepromenade über die Absperrungen und fällt in den Bodensee. Der Sturz wird zwar beobachtet, aber hinterherspringen traut sich niemand. Da wäre es doch gut, dem Kind zumindest einen Rettungsring zuwerfen zu können. Das jedenfalls dachte sich ein Leser, der die SÜDKURIER-Redaktion kontaktiert hat, weil er sich fragt, warum an der Promenade eigentlich keine Rettungsringe installiert sind.

Rechtlich kein Bedarf für besondere Sicherungsmaßnahme

„Die Promenade bedarf aus rechtlicher Sicht keiner besonderen Sicherungsmaßnahme“, antwortete die Stadt auf SÜDKURIER-Anfrage. Die seitliche Begrenzung der Promenade, sprich der Abfall der Mauer zum See hin, sei für jeden, der sich auf der Promenade bewegt, ohne Weiteres erkennbar, heißt es in der Antwort weiter.

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„Die Breite der Promenade lässt für jeden Fußgänger genügend Raum, sich in einem sicheren Abstand von der Ufermauer zu halten.“ Daher plane die Stadtverwaltung derzeit nicht, Rettungsringe an der Promenade zu installieren.

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Schilder weisen auf Badeverbot hin

Wie es in der Antwort weiter heißt, sind entlang der Uferpromenade Schilder beziehungsweise Markierungen zur Verdeutlichung des bestehenden Badeverbotes angebracht. „Diese Anordnung dient der Gefahrenabwehr, da das Baden und Tauchen im Umkreis von 100 Metern um die Einfahrten von Häfen, die von Fahrgastschiffen benutzt werden, und Landestellen der Fahrgastschifffahrt außerhalb öffentlicher Badeplätze verboten ist“, erläutert die Stadt den Artikel 11.04 der Bodensee-Schifffahrts-Ordnung (BSO), der sich mit dem Bade- und Tauchverbot befasst.

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Neuartige Notrufsäulen für mehr Sicherheit

Entlang der innerstädtischen Uferlinie kommt es immer wieder zu Tauchunfällen. Deshalb stehen hier seit Kurzem Notrufsäulen mit moderner Technik, die die Björn-Steiger-Stiftung und der Landesverband Württemberg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Rahmen eines Pilotprojektes am Bodensee installiert haben. Diese befinden sich im Uferpark und auf der Ostpromenade am Minigolfplatz, an der Liebesinsel und beim Tennis-Club am See.

Eine von vier neuartigen Notrufsäulen mit moderner Technik ist auf der Ostpromenade am Minigolfplatz installiert worden.
Eine von vier neuartigen Notrufsäulen mit moderner Technik ist auf der Ostpromenade am Minigolfplatz installiert worden. | Bild: Kleinstück, Holger

Die Säulen sind rot-weiß gestaltet und sollen so farblich aus der Umgebung hervorstechen. Beim Absetzen eines Notrufs sendet die Säule ein Leuchtsignal aus und übermittelt per GPS die genaue Position.

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Wie die Stadt weiter mitteilte, ist gemeinsam mit der Björn-Steiger-Stiftung geplant, 17 Defibrillatoren im gesamten Stadtgebiet sowie in den Teilorten zu installieren.