„Soll ich, soll ich nicht? Doch – ich behalte sie.“ Astrid Goncalves behielt ihre Dauerkarte für die Landesgartenschau, die sie ein Jahr zuvor gekauft hatte, obwohl kurz vor der Eröffnung 2021 immer noch nicht sicher war, dass die LGS coronabedingt stattfinden würde. Und sie bereute nichts. Denn sie verbrachte dort viele sommerliche Tage und genoss die zahlreichen Angebote.
Zum Lesen in die Menzinger Gärten
Schon der erste Eindruck überwältigte sie: „Ich war hin und weg!“, erzählt Astrid Goncalves. Der Uferpark, die Beachbar, die Liegen und Kissen. Alles erweckte bei der Wahl-Überlingerin das Gefühl eines wunderbaren beginnenden Sommerurlaubs. Astrid Goncalves wusste, wie sie die Besonderheiten der LGS nutzen konnte. Da sie keinen Garten hat, ging sie oft in die Villengärten zum Lesen. Samstags waren ihr die Menzinger Gärten vor dem Gang auf den Markt einen Halt wert. Und mit der Zeit entstand eine Regelmäßigkeit, die manche Besucher der Landesgartenschau neugierig machte.
Lustige Abende beim Picknick mit Freundinnen
So traf sich Astrid Goncalves nach der Arbeit mit ihren Freundinnen auf dem Gelände, um zu picknicken. Ausgerüstet mit einer Kühltasche für Getränkedosen und einem reichhaltigen Picknick, verbrachten die Frauen entspannte und lustige Abendstunden, wie Goncalves erzählt. Mit ihren Kindern ging sie zu Konzerten. Ob beim Auftritt des Überlinger Konzertvereins, beim SWR3-Konzert, dem Chanson-Abend von Noltes Theater oder beim Konzert der Überlinger Gugge-Vamps – sie und ihre Kinder hätten immer Freude an den Musikabenden gehabt.
„Das war Rumliegen den ganzen Tag, aber auf hohem Niveau.“Ein Begleiter von Astrid Goncalves
Auch Freunde von außerhalb animierte Astrid Goncalves zum Besuch. „Einmal habe ich die Landesgartenschau von morgens bis abends durchgenossen. Wir sind von den Menzinger Gärten bis zur Seebühne gegangen, um dort einen argentinischen Tangoabend anzuschauen.“ Am Ende des Tages sagte ihr Begleiter: „Das war Rumliegen den ganzen Tag, aber auf hohem Niveau.“

Aber: Die Gastronomie hat Astrid Goncalves nicht überzeugt
Ob sie ein Highlight nennen könnte? „Die fantastische Seebühne, das Gesamtbild mit dem Sonnenuntergang. Einfach traumhaft. Und dann die Blumenausstellungen in der Kapuzinerkirche. Alles war magisch!“ Eines bereut jedoch Astrid Goncalves: „Ich habe eine bessere Gastronomie erwartet. Weder die Aufmachung noch das Angebot waren einladend. Ich hätte mir auch Spezialitäten aus der Region gewünscht. Das gilt auch für das Handwerk. Die Stände waren zwar sehr nett, aber nichts erinnerte an den Ort der Landesgartenschau.“ Ein kleiner Minuspunkt, der jedoch die Nostalgie nicht überdecken kann: „Ich werde die Landesgartenschau nächstes Jahr sehr vermissen.“

Mit der Familienkarte zum Klettern und zu Konzerten
Auch Alexander Brückmann hat mit seinem Vater viele schöne Stunden bei der Landesgartenschau verbracht. Schade, dass der Sommer nun schon zu Ende ist, sind sich die beiden einig. Fragt man den siebenjährigen Alexander, was ihm am besten gefallen hat, so kommt die Antwort prompt: „Der große Spielplatz im Uferpark, und da die Klettergerüste.“ Da trifft es sich besonders gut, dass Papa Stefan Brückmann eine Familienkarte für die Landesgartenschau hat und Vater und Sohn nicht nur oft zum Klettern kamen, sondern auch sehr häufig Gäste bei verschiedenen Aktionen waren. Am 9. Mai waren beide zum ersten Mal bei der LGS gewesen und dann zur Tulpenblüte eine Woche später, erinnert sich Vater Stefan.
Er bedauert im Nachhinein, nicht noch mehr Zeit mit der Familie in den „wunderschönen Anlagen“, wie er sagt, verbracht zu haben, aber das sei leider zeitlich nicht möglich gewesen. Auch auf dem Weltacker in Andelshofen war die Familie Brückmann-Olivier mehrmals, beim Keramikworkshop mit Maxi Creutzfeldt und jüngst beim Fladenbrotbacken: „Das war richtig toll und auch so lecker“, lacht Alexander.

Der Kletterpark hat es dem Siebenjährigen angetan
Am 3. Oktober hielt die LGS gleich drei Attraktionen für die beiden bereit. Zuerst einmal ging es „schnurstracks“ in die luftigen Höhen des Kletterparks. Und dabei war es doch besonders gut, dass sein Papa so sportlich ist, denn da konnten Vater und Sohn gleich zusammen herumklettern, schwärmt der Siebenjährige. Schnell war der Rucksack auf einem der Liegesäcke abgelegt, Sohnemann stürmte los und der Papa hinterher.
Alexander begleitet seinen Vater zwei Mal Backstage zu Konzerten
Im Anschluss an die Kletterei ging es zu Achim Mendes „Weltraumexperiment“, so nennte es Alexander. Vater und Sohn waren gleichermaßen interessiert und natürlich besorgte der Papa auch einen hellblauen Ballon für seinen Sohn, damit der zeitgleich mit dem Mendes Helium-Ballon in die Luft steigen konnte. „Nun aber rasch zur Seebühne, gleich beginnt mein Soundcheck“, ermahnte Stefan Brückmann seinen Sohn, als die Ballons gestartet waren. Stefan Brückmann spielt in der Kapelle „Eigentlich e‘ Frauebänd“ Trompete und hatte einen Auftritt bei der Landesgartenschau. Das war sehr spannend für Alexander, den Vater sozusagen „Backstage“ hinter die Bühne zu begleiten. Zwei Konzerte gab die Band mit Trompeter Stefan bei der LGS, Alexander war bei beiden mit von der Partie.

Regelmäßige Besuche im Garten des Nabu und im Baden-Württemberg-Pavillon
Den Spielplatz in den Menzinger Gärten findet Alexander natürlich auch ganz toll, denn der sei näher an ihrer Wohnung, erklärt der kleine Kletterer. Gern sind Vater und Sohn auch im Garten des Naturschutzsbunds Nabu hinter der Silvesterkapelle gewesen, ergänzt Stefan Brückmann. Besonders schön fand der kleine Entdecker außerdem den Baden-Württemberg-Pavillon, also das neue Gewächshaus für die Kakteen, denn da habe es für ihn immer etwas zu entdecken gegeben, sagt Alexander: Naturschutz, Insektenkunde, daran kann er sich noch erinnern. Am 11. September fand das Lichterfest bei der LGS statt und da war der Heißluftballon ein Höhepunkt für Vater und Sohn. Auf die Frage, ob er denn da gern mitgeflogen wäre, weiß Alexander nicht so recht eine Antwort zu geben. Es scheint, als reiche ihm erst einmal die luftige Höhe der Kletterbalken für seine Exkursionen aus.