Bereits seit Ende 2022 ist die Rengoldshauser Straße zwischen Nußdorf und Gewerbegebiet Oberried auf Höhe der bestehenden Brücke unterbrochen, die Auffahrten zur B 31 über die provisorischen Kreisverkehre waren von Norden oder Süden seitdem jeweils nur in eine Richtung möglich. Mit dem angelaufenen Straßenbau wird der Umbau des Knotens Altbirnau umgesetzt, wie es vor zehn Jahren beschlossen und geplant worden war. Ab Montag wird die Rengoldshauser Straße von Süden her bereits ab dem Kreisverkehr bei der Firma Diehl gesperrt. Eine Auffahrt in Richtung Friedrichshafen ist dann nicht mehr möglich.

Zusätzliche Einfädelspur in Fahrtrichtung Friedrichshafen

Die kurze Brücke über die Rengoldshauser Straße, deren geringe lichte Höhe schon manchem Lastwagenfahrer böse Überraschungen beschert hatte, wird abgerissen und mit drei Fahrspuren neu gebaut. Dazu gehört eine zusätzliche Einfädelspur in Fahrtrichtung Friedrichshafen, die in der anderen Fahrtrichtung Stockach schon realisiert ist. Beim aktuellen Provisorium erfolgt der Anschluss noch rechtwinklig über eine Stoppstelle. Dies hatte bei schnellem Durchgangsverkehr trotz Tempolimit zu gefährlichen Situationen führen können. Zu der Baumaßnahme gehört auch eine Schallschutzanlage für den Teilort Nußdorf.

Bild 1: B 31 wird bei Altbirnau umgebaut: Neue Einfädelspur in Fahrtrichtung Friedrichshafen
Bild: Kerstan

Der Neubau der B 31 bis kurz vor der Abfahrt Altbirnau war noch 2019 fertiggestellt worden, mit Blick auf den ursprünglichen Termin der Landesgartenschau. Der endgültige Ausbau des Knoten selbst wäre auch bis 2021 nicht fertig geworden, da er mit dem Abriss der alten Brücke und einem Neubau einhergeht. Für die gesamte Maßnahme rechnen die Straßenbauer mit zwei Jahren Dauer. Das Regierungspräsidium nennt nun den Dezember 2024. Deshalb waren die Anschlüsse im Vorfeld der Gartenschau nur provisorisch, um den Besucherverkehr zum damaligen Pendlerparkplatz zu leiten.

Das könnte Sie auch interessieren

Um die bestehende Brücke zurückbauen zu können, bedarf es einer Umfahrung für den Durchgangsverkehr auf der B 31. Dazu liefen erste vorbereitenden Arbeiten. Diese provisorische Ersatztrasse verläuft nördlich zwischen der B 31 und des aktuellen Anschlusses. Der Verkehr aus Osten in Richtung Stockach wird nach dem Nußbachviadukt über den bisherigen Parkplatz ausgeleitet. Eine Herausforderung ist die Trassenführung allein schon aufgrund der Topografie und der Höhendifferenzen, zumal das Lkw-Aufkommen in den letzten Jahren weiter dramatisch zugenommen hat. Erst wenn diese Umfahrung zur Verfügung steht, kann der Abriss alten Brücke erfolgen und das neue Bauwerk erstellt werden.

Bereits seit einigen Wochen gesperrt: Die Rengoldshauser Straße mit dem Brückenbauwerk, das im Zuge des Umbaus weichen muss.
Bereits seit einigen Wochen gesperrt: Die Rengoldshauser Straße mit dem Brückenbauwerk, das im Zuge des Umbaus weichen muss. | Bild: Hanspeter Walter

Die Gesamtkosten für den Umbau unter Berücksichtigung eines Konjunkturzuschlags von 25 Prozent als Puffer hatte die Stadt im Juni auf 17,15 Millionen Euro beziffert. Das Regierungspräsidium nennt in seiner aktuellen Pressemitteilung 12,3 Millionen Euro. Darin sind der Lärmschutz für Nußdorf (1,5 Millionen Euro) und der Teuerungspuffer nicht eingerechnet. Die Stadt muss etwas mehr als die Hälfte tragen, da die Kosten für den Anschluss entsprechend der Breite der sich kreuzenden Straßen aufgeteilt werden. Die neue Rengoldshauser Straße wird mit Radwegen und Grünstreifen etwas breiter als die B 31. Wobei die Stadt mit 50 Prozent ihres Anteils als Zuschuss nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz rechnen darf. Die Mehrkosten für die Stadt liegen gegenüber den bisherigen Annahmen in Abhängigkeit von der Kostenentwicklung zwischen 2 211 000 Euro und 1 233 000 Euro. Diese Mittel gab der Gemeinderat teils im Vorgriff auf den Haushalt 2024/25 im Juni 2022 frei und damit grünes Licht für die Realisierung.

Verkehrsführung während der Arbeiten

  • In Fahrtrichtung Friedrichshafen kann von der B 31 an der Anschlussstelle Rengoldshauser Straße nicht mehr ausgefahren werden. Verkehrsteilnehmer mit Fahrziel Rengoldshausen/Salem werden bereits an der vorherigen Anschlussstelle Überlingen-Nord, „Abig-Knoten“, ausgeleitet. Verkehrsteilnehmer mit Fahrziel Industriegebiet Überlingen-Ost oder Nußdorf fahren an der Anschlussstelle Überlingen-Nußdorf aus.
  • Der Verkehr von Überlingen-Nußdorf kommend kann nicht mehr über die Rengoldshauser Straße auf die B 31 auffahren. In Fahrtrichtung Salem und Stockach werden die Verkehrsteilnehmer über die Anschlussstelle Überlingen-Nußdorf auf die B 31 geleitet. Der Verkehr nach Salem wird an der Anschlussstelle Überlingen-Ost Burgberg/Weiherhalde, auf die L 200a geführt. Diese Ausfahrt ist auch von jenen Verkehrsteilnehmern zu nehmen, die von Friedrichshafen kommend nach Salem unterwegs sind.
  • Der Verkehr von Salem beziehungsweise Rengoldshausen kommend kann über die Rengoldshauser Straße Richtung Stockach auf die B 31 auffahren. Lediglich um die bauzeitliche Umfahrung an die B 31 anzuschließen, muss auch diese Verkehrsbeziehung kurzzeitig gesperrt werden.
  • In Richtung Nußdorf sowie Friedrichshafen werden die Verkehrsteilnehmer über die Auffahrt Überlingen-Nord, „Abig-Knoten“, geleitet. Der nördliche Parkplatz an der B 31 wird für die Herstellung der Umfahrung gesperrt.
  • Das Bauablauf- und Verkehrskonzept sei mit der Polizei, der Verkehrsbehörde und der Stadt Überlingen eng abgestimmt worden, teilt das Regierungspräsidium mit, um die Eingriffe in den Verkehr auf ein Mindestmaß zu reduzieren.