Mitte bis Ende Mai 2025, dann soll der Verkehr an der B31 zwischen Überlingen Rengoldshausen und Nußdorf ungehindert fließen können. Die Feuerwehr aus Nußdorf wartet sehnsüchtig darauf, ist bislang die Zufahrt zum neuen Feuerwehrhaus doch mit Umwegen erschwert. Ursprünglich war der Abschluss der Arbeiten für Ende 2024 vorgesehen, teilt die Straßenbaubehörde im Regierungspräsidium (RP) Tübingen mit.
Warum es länger dauert
Grund für die Verzögerung sind Überraschungen, die sich mit dem Baugrund ergaben. Starkregen im Mai/Juni 2024 machten zudem aufwändige Böschungssicherungen an der Umfahrungsstrecke erforderlich, so ein Behördensprecher. Auf Nachfrage erklärte Matthias Aßfalg die Schwierigkeiten, die mit dem Untergrund einher gingen. Demnach befindet sich die Baustelle in einem Bereich mit „Auffüllungen, Verwitterungsdecke, Geschiebemergel, Sand- und Kieslagen im Geschiebemergel und der Oberen Meeresmolasse“.
Die einzelnen Schichten seien nicht gleichmäßig und vollständig. „Aufgrund unterschiedlicher Prozesse, wie beispielsweise Hangbewegungen, sind die einzelnen Schichten zudem miteinander verzahnt, so dass trotz Aufschlussbohrungen der horizontale Verlauf der Schichten und deren Mächtigkeit nur schwer abzuschätzen war.“
Starkregen im Juni 2024 verursacht Probleme
Problematisch an der vorgefundenen Bodenzusammensetzung sei auch, dass die Schichten teilweise wasserführend waren. Behördensprecher Aßfalg: „Dieser Umstand wurde besonders bei den starken Regenereignissen im Mai/Juni 2024 ersichtlich, als das Wasser die Standfestigkeit der Böschung beeinflusste und sie abrutschen ließ.“
Um die Brücke auf einem tragfähigen Untergrund aufzusetzen, mussten Bohrpfähle tiefer in die Erde dringen als ursprünglich vorgesehen. Aßfalg: „Die Bohrpfähle wurden von zehn Metern auf zwölf bis 13,5 Meter verlängert. So wurde sichergestellt, dass die Bohrpfähle auf tragfähigen Untergrund gründen.“ Für die Gesamtmaßnahme, der Herstellung des planfreien Anschlusses der Rengoldshauser Straße an die B31 und einer Lärmschutzwand bei Nußdorf sind Gesamtkosten von rund 21 Millionen Euro veranschlagt.