„Ihre Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Voll des Lobes zeigt sich bei der Nachbesprechung in der Feuerwache Oberbürgermeister Jan Zeitler angesichts der absolvierten Schauübung der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen, die unter realistischen Bedingungen am Hotel „Ochsen“ ihre Jahresübung unter großer Anteilnahme der Bevölkerung absolviert hatte.
Äußerst zufrieden ist auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Fischer, der von einer „schlagkräftigen, tatkräftigen und leistungsfähigen“ Feuerwehr spricht: „Es wurde ruhig, strukturiert und besonnen gearbeitet. Sie sind gut vorbereitet, die Bevölkerung von Überlingen zu schützen.“ Den OB fordert er auf, „weiterhin so weitsichtig“ bei der Ausstattung der Feuerwehr zu sein.
Übungsannahme war ein Blitz, der gegen 22 Uhr in das Hotel eingeschlagen hatte. Infolge der enormen Überspannung und Hitzeeinwirkung auf sämtliche elektrische Anlagen im Gebäude bricht ein Brand in einer Wohnung im dritten Obergeschoss im Bereich des Aufzugs aus. Hotelier Lukas Waldschütz setzt an der Rezeption einen Notruf ab. Zuvor hatte er die Hotelgäste mit einem beherzten Schrei aufgefordert, sich durch die Brandschutztür im dritten Obergeschoss zu retten. Von dort gelangen sie zu einem Fenster auf der östlichen Giebelseite. Dort warten sie auf Hilfe.
Unterstützung von anderen Abteilungen
Die integrierte Leitstelle Bodensee/Oberschwaben empfängt den Alarm. Daniel Dillmann erklärt den Zuschauern vor Ort den Ablauf. Nach der Alarmierung unter dem Stichwort F3 Stadtgebiet wird die Einsatzabteilung Stadt unter Leitung von Brandmeister Oliver Waibel von der Abteilung Bambergen und der Führungsgruppe, der Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen und dem DRK unterstützt.
Die Jugendfeuerwehr hatte zuvor an einem Unfallauto ihr Können am Mantelhafen demonstriert. Bereits am Vormittag fand am Mantelkopf eine Ausstellung mit Fahrzeugen und Gerätschaften der Feuerwehr statt.

Lob zollt zunächst Einsatzleiter Oliver Waibel. „Es hat super funktioniert. Ihr könnt stolz auf eure Truppe sein.“ Dieser Ansicht ist auch Versammlungsleiter und Brandmeister Thomas Schnell, Abteilungskommandant Stadt, der von einem „tollen Team“ sprach. Keine groben Schnitzer will Kommandant Ludwig Ehing erkannt haben. „Das zeigt natürlich, dass wir eine sehr leistungsfähige Feuerwehr haben“, sagt Ehing mit Dank an die eingesetzten Kräfte. Er freut sich, dass die Jahresübung, „ein traditionell wichtiger Tag im Dienstplan der Feuerwehr“, auf immer mehr Interesse der Bevölkerung stößt. „Es war heute ein super Beitrag für die Öffentlichkeitsarbeit der gesamten Feuerwehr.“

Michael Fischer sagt, dass man im Leben durch Fehler lerne, „aber diese Fehler sollten, wenn möglich, bei Übungen gemacht werden“. Wichtig sei diesbezüglich eine immer eine konstruktive und kritische Nachbereitung von Einsätzen und Übungen. Die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen habe gut funktioniert. „Es war eine gute Geschichte“, sagt Fischer. Das Übungsobjekt sei sehr schwierig, das Ausgangsszenario hochkomplex. Fischer: „Die heutige Einsatzabteilung unter Oliver Waibel hat seine Sache sehr gut gemacht.“ Auch die Übung der Jugendfeuerwehr gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz habe sich „mehr als sehen lassen“.

OB Jan Zeitler kündigt an, gleich nach der offiziellen Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses für den Ausrückebereich Ost am 27. Oktober werde man beginnen, mit der Arbeitsgruppe Umbau Feuerwehrkernstadt mit Vertretern aus Politik, Feuerwehr und Verwaltung erneut zu tagen. „Wir sind hier auf einem richtigen guten Weg. Wir stehen voll hinter diesem Projekt“, so Zeitler. Den ersten Bauabschnitt werde man mit 22 zusätzlichen Stellplätzen, Lagerflächen sowie 135 Umkleideplätzen für Herren und 20 für Damen planen. Zeitler: „Das muss sein, das haben Sie verdient und das sage ich Ihnen auch zu.“