Überlingen Langsam kommt auch nach außen Bewegung in die mit Spannung erwartete Entwicklung des Kramer-Areals. „Es hat sich etwas in die Länge gezogen“, räumte Baubürgermeister Thomas Kölschbach im Ausschuss für Bauen, Technik und Verkehr (ABTV) ein. Doch sei die Planung sehr umfangreich und man habe einen sehr guten Entwurf mit hoher städtebaulicher Qualität vorlegen wollen.

Tatsächlich war der Wettbewerb um das beste städtebauliche Konzept bereits im November 2023 zugunsten des Wiener Büros Urbanek und dessen Partner entschieden worden. Im Februar 2024 hatten die Gremien den Geltungsbereich im Detail festgelegt und im Juni den Bebauungsplans förmlich auf den Weg gebracht.

Auch was Landschaftsarchitekt Helmut Hornstein, selbst lange Jahre Überlinger Stadtrat und damit mit den Umständen bestens vertraut, jetzt dem Ausschuss vorlegte, wird noch als „Vorentwurf“ bezeichnet, der am heutigen Mittwoch im Gemeinderat noch einmal beraten wird. Hornstein erläuterte im Ausschuss noch einmal die Grundstruktur des feingliedrigen Konzepts und die geplanten Höhen der Gebäude, die mit drei bis fünf Geschossen an die Topographie angepasst seien. Lediglich das geplante Hotel und ein Co-Working-Zentrum gingen darüber hinaus. Das autofrei geplante Quartier sei von Norden nach Süden für Fußgänger durchlässig. Auch beim Anblick vom See sei keine „Riegelwirkung“ zu befürchten.

Ein Herzstück sollen die Hallengärten werden, die sich an den markanten Kopf des Kramergebäudes anschließen und am anderen Ende von einem Ateliergebäude flankiert werden. Zu den Anlagen gehören unter anderem Untersuchungen der Schallimmissionen durch Bahn- und Autoverkehr und ein Regenwassermanagement. Über 70 Seiten umfasst ein kompletter Umweltbericht, der aufgrund des vereinfachten Verfahrens einer innerstädtischen Entwicklung nur in reduzierte Form erforderlich gewesen wäre. Auch ist ein zweistufiges Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen.