„Die spielen auch bei Regen“, sagt Jürgen Jankowiak. Der Leiter von Überlingen Marketing und Tourismus (ÜMT) freut sich, dass auch das zweite Konzert aus der Reihe Seehelden im Uferpark stattfinden kann. Diesmal steht das Monsterkonzert der Überlinger Guggenmusiker auf dem Programm – also die Seegumper und die Guggevamps im Doppelpack. Die ÜMT ist Veranstalter der Reihe, mit der sie an die beliebten Konzerte bei der Landesgartenschau anknüpfen möchte.
Das Wetter hat es den ganzen Tag über spannend gemacht, aber als die Musiker sich auf der Bühne vor der Beachbar aufstellen, wird es zusehends besser. Dann legen die Seegumper in blauen und die Guggevamps in roten T-Shirts los und der Funke springt direkt über.
Immer mehr Zuhörer gesellen sich dazu
Während die einen ihr Repertoire präsentieren, fordern die anderen das Publikum zum Mitklatschen und Tanzen auf. Das wird gern aufgegriffen und spätestens jetzt ziehen die letzten Zuhörer die Regenjacken aus. Je nachdem, wie hautnah die Leute die kraftvollen Bläsersätze und das wummernde Schlagwerk der Bands erleben wollen, verteilt sich das Publikum im Uferbereich. Laut genug sind die Guggenmusiker, da kann man auch mit Abstand zuhören. Immer mehr Menschen gesellen sich dazu.

Fan-Schal für die 91-jährige Theresia Gauß
Bei einer kleinen Pause bittet Seegumper-Vorsitzender Andreas Jöckle um Aufmerksamkeit. Er wolle eine besondere Zuschauerin und wahrscheinlich einen ihrer ältesten Fans begrüßen, sagt er und geht zu Theresia Gauß, die das Konzert auf ihrem mitgebrachten Campingstuhl verfolgt. Jöckle überreicht der 91-Jährigen einen Fan-Schal mit eingestricktem Bandnamen. Auf die Frage des SÜDKURIER, warum sie heute zum Monsterkonzert gekommen ist, lautet die Antwort: „Da spielen zwei meiner Enkel mit!“
Mit Gehörschutz auf den Ohren auf Mamas Schultern
Dass Guggenmusik keine Frage des Alters ist, beweisen auch einige sehr junge Besucher. Einer der kleinsten sitzt auf den Schultern der Mutter und trägt sicherheitshalber einen Gehörschutz.
Zum Schluss geben die beiden Bands noch einmal gemeinsam Gas und werden von den Zuhörern frenetisch gefeiert. Die Rufe nach einer Zugabe sorgen bei den Musikern nur kurz für Ratlosigkeit, dann stimmen sie den Überlinger Narrenmarsch an. Zum Schluss laden die Bands noch zum Nachschlag im Städtle ein. Dort spielen sie später auf der Rathaustreppe weiter. Ob einer der Akteure danach einer Abkühlung in einem Brunnen bedurfte, ist nicht überliefert.