Taucher des Tauch-Sport-Clubs Friedrichshafen (TSCF) haben Ende Dezember am Grund vor der Überlinger Seepromenade zwei Fahrräder gefunden und diese geborgen. Das teilt der Verein in einem Pressetext mit. Demnach hätten Christian Bernhardt und Oliver Kramp nach einem Schiffswrack tauchen wollen, als sie auf die Objekte stießen.

Wind und Wellengang machen Bergung schwer

Eines der beiden Räder sei laut Mitteilung ein E-Bike gewesen. „Dass das nicht länger am Seegrund liegen bleiben darf, war uns sofort bewusst“, so Bernhardt und Kramp in der Mitteilung. Dieses habe sich aufgrund des Gewichts nicht sofort bergen lassen, sodass ihre Tauchkollegen Hans Schiele und Kevin Kainz mit Leinen und Hebesäcken helfen mussten. Starker Wind und hoher Wellengang habe die Bergung erschwert. Die Wasserschutzpolizei sei zuvor von dem Vorhaben der Taucher informiert worden.

Akku von E-Bikes gefährlich für Ökosystem

Immer wieder finden Hobbytaucher Gegenstände wie Fahrräder, Stühle oder Absperrbaken im Bodensee. Meist liegen diese sich in der Nähe von Häfen, an Ufermauern oder in der Nähe von Brücken, so Geologe Martin Wessels vom Institut für Seeforschung in Langenargen. „Einen Überblick über die Menge an Gegenständen gibt es aber nicht.“

Martin Wessels vom Institut für Seenforschung in Langenargen.
Martin Wessels vom Institut für Seenforschung in Langenargen. | Bild: Laura Großklaus, PR2

Während normale Fahrräder das Ökosystem nicht beeinträchtigen und Lebensraum für die Quagga-Muschel werden, ist das bei E-Bikes wegen der Inhaltsstoffe in dem Akku anders. „Diese Stoffe können bei hohen Konzentrationen toxische Wirkungen entfalten“, erklärt Geologe Wessels. „Ökosysteme wie Seen sollten grundsätzlich möglichst wenig beeinflusst und in einem natürlichen Zustand gehalten werden.“