„Auf das Beste für Überlingen“ – so gratuliert Martin Hahn seinem Konkurrenten Jan Zeitler zum Wahlsieg. Das faire und respektvolle Miteinander, das auch den Wahlkampf geprägt hat, bleibt bis zum Ende bestehen.
Die Enttäuschung über seine Niederlage kann Hahn dennoch nicht ganz verbergen. Nur 112 Stimmen fehlten ihm, um neuer Oberbürgermeister zu werden. Im ersten Wahlgang hatte er mit 371 Stimmen Vorsprung noch vorne gelegen.
Unterstützung von Ehefrau Sabine Becker
Während das Ergebnis an jenem Abend im Kursaal eindeutiger war, zittern im Salem College beide Kandidaten bis zur Auszählung des letzten Wahlkreises. „Da müssen wir jetzt durch“, sagt Sabine Becker, Hahns Ehefrau, und hält ihm fest die Hand – wie er es bei ihrer Wahlniederlage vor acht Jahren tat. Die beiden stehen am Rand der Aula, direkt neben den Zuschauerplätzen, die Blicke auf die Leinwand gerichtet.
„Ich habe mich sehr ernsthaft und sehr intensiv bemüht, Oberbürgermeister der Stadt Überlingen zu werden“, resümiert Hahn nach der Ergebnisverkündung. „Das war mein Ziel“ und „es ist leider nicht das geworden, was ich wollte.“ Nach dem fordernden Wahlkampf will Hahn nun erst einmal Luft holen, wie er sagt.
Martin Hahn bleibt im Landtag
Sein Plan B? Weiterhin Landtagsabgeordneter bleiben. „Und alles andere kommt viel später“, so der 61-Jährige. Eine erneute Kandidatur in acht Jahren schließt Hahn hingegen aus. Einen OB-Wahlkampf – „das macht man nur einmal“.
Mit 50,61 Prozent der Stimmen tritt Jan Zeitler nun seine zweite Amtsperiode an. Dem Wahlsieger wünscht Hahn „eine glückliche Hand“, wie er sagt. „Und dass es ihm gelingt, die Stadt weiter voranzubringen.“