Mücken, Mücken, Mücken: Von den stechenden Zweiflüglern ist dieses Jahr immer wieder die Rede, gibt es doch aufgrund des hohen Wasserstandes des Bodensee von ihnen derzeit besonders viele. Da war es für zehn Teilnehmer der Schrottregatta naheliegend, sich des Themas anzunehmen. Und das mit großem Erfolg: Die Kapitäninnen Piera Gürtler und Patricia Mairle begeisterten mit ihrem Team die Jury und gingen als Sieger bei der diesjährigen feuchtfröhlichen Regatta als Sieger hervor.

Warum die Bühne verlegt werden musste

Nachdem Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ohrenbetäubende Schüsse abgegeben hatten, Bürgermeister Dominik Männle das Fass Bier erfolgreich angestochen und das Fest offiziell eröffnet hatte, füllten sich die Bänke aufgrund der sommerlichen 30 Grad nur langsam, aber gen Abend immer mehr.

Gehört immer zum Hafenfest: Das Anschießen des Festes von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr.
Gehört immer zum Hafenfest: Das Anschießen des Festes von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr. | Bild: Kleinstück, Holger

Insbesondere während des Seefeuerwerks, das am Samstagabend wieder mit einem Schauspiel unterschiedlichster Farben und einer ausgefallenen Choreografie begeisterte, war kaum noch ein Platz zu ergattern.

Das Feuerwerk war dieses Mal äußerst beeindruckend und stieß auf große Zustimmung.
Das Feuerwerk war dieses Mal äußerst beeindruckend und stieß auf große Zustimmung. | Bild: Kleinstück, Holger

Die veranstaltende Tourist-Information hatte sich mit mehreren Vereinen ins Zeug gelegt, um die Besucher zufriedenzustellen. An drei Bühnen gab es ein buntes Musikprogramm. Aufgrund des hohen Wasserstandes des Bodensees hatten die Veranstalter aber eine Bühne zum Kronenplatz verlegen müssen. Männles Dank galt allen beteiligten Vereinen für die Mitgestaltung des Festes.

Bürgermeister will kommendes Jahr selbst ins Wasser springen

Höhepunkt des Festes war neben dem Feuerwerk wieder einmal die Schrottregatta, bei der Freizeitkapitäne mit ihren selbst konstruierten Booten auf die 400 Meter lange Regattastrecke rund um den Unteruhldinger Sportboothafen gingen. Am meisten jubelten die Zuschauer, wenn ein oder mehrere der Regattateilnehmer sich in die Fluten stürzte. Das ist längst Tradition und aufgrund der hochsommerlichen Witterung immer wieder zu sehen.

Ins Wasser rutschen war an diesem Samstagnachmittag immer wieder angesagt, schließlich bewegten sich Temperaturen um 30 Grad Celsius.
Ins Wasser rutschen war an diesem Samstagnachmittag immer wieder angesagt, schließlich bewegten sich Temperaturen um 30 Grad Celsius. | Bild: Kleinstück, Holger

Alle Teilnehmer erreichten sicher das Ziel. „Das ist das Wichtigste“, sagte Moderator Uwe Poisel. Die fünfköpfige Jury, darunter mit Patrick Straub aus der Schweiz ein zufällig ausgesuchtes Jurymitglied, das auch noch seinen Geburtstag feierte, war nach langer Diskussion am meisten von der Mückenplage angetan.

Alle Teilnehmer der Schrottregatta beim Unteruhldinger Hafenfest versammelten sich mit Moderator Uwe Poisel (rechts) nach der ...
Alle Teilnehmer der Schrottregatta beim Unteruhldinger Hafenfest versammelten sich mit Moderator Uwe Poisel (rechts) nach der Siegerehrung zum Gruppenfoto auf und vor der Bühne. | Bild: Kleinstück, Holger
Piera Gürtler (links) und ihr Team feierten ihren Sieg bei der Schrottregatta,
Piera Gürtler (links) und ihr Team feierten ihren Sieg bei der Schrottregatta, | Bild: Kleinstück, Holger
Geburtstagskind Patrick Straub (Mitte) war einer von fünf Jurymitgliedern für die Schrottregatta. Der Schweizer war erst Minuten vorher ...
Geburtstagskind Patrick Straub (Mitte) war einer von fünf Jurymitgliedern für die Schrottregatta. Der Schweizer war erst Minuten vorher zufällig von Moderator Uwe Poisel ausgesucht worden. Bürgermeister Dominic Männle freute sich mit den beiden. | Bild: Kleinstück, Holger

Das Boot verwies das „Top Gun zum Hafenloch“ knapp auf Platz zwei. Die Siegerehrung nahm Bürgermeister Dominik Männle vor. „Der kennt sich mit Schrott eben gut aus“, meinte Poisel. Und Männle deutete an, im nächsten Jahr selbst ins Wasser springen zu wollen, sollten zehn Boote oder mehr an der Regatta teilnehmen.

Den Mücken wurde ein Denkmal gesetzt

Und wie kamen die Gewinner auf die Idee des „Plagen“-Bootes? Tim Gürtler teilte dem SÜDKURIER mit, man habe vor eineinhalb Monaten am See gesessen, wobei man von der ein oder anderen Mücke in Schach gehalten worden sei. Dann sei relativ schnell der Gedanke aufgekommen: „Wir müssen etwas über die Mückenplage machen.“ Die erste Skizze mit großer Mücke und nacktem Mann sei entstanden, schnell sei der Keller zur Werkstatt geworden, um die 2D-Skizze in 3D zu verwandeln.

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Mit Maschendrahtzaun und Styropor habe man die Figuren geformt, mit Pappmache ummantelt und dann auf dem Schwimmponton befestigt. Kostüme, Flügel und Brillen seien außerdem angefertigt worden. „Am Ende war‘s ganz schön viel Arbeit, hätten wir nicht gedacht“, so Gürtler. „Aber wir hatten eine Menge Spaß dabei und waren auch gestern recht glücklich, als wir alles endgültig aufs Boot gezimmert haben.“ Mit Erfolg: Die Arbeit wurde belohnt, den Mücken ein Denkmal gesetzt.