Überlingen feiert den Start der zweiten Etappe des 1250. Stadtjubiläums am 15. Mai mit einem Museumsfest inklusive der Eröffnung zweier Ausstellungen. Das Fest, das von 11.30 Uhr bis 16 Uhr stattfindet, ist der Auftakt einer anderthalbjährigen Reihe mit über 100 Veranstaltungen zu deren Höhepunkten die Herausgabe der Stadtchronik Ende 2023 gehört. Die Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis heute zieht sich wie ein roter Faden durch das Jubiläumsprogramm.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden Kulturangebote aus den Bereichen Musik, Kunst, Tanz, Theater und Literatur. Dazu zählen etwa ein Festival der Orgelimprovisation und ein Barockmusikfestival, eine Theater-Zeitreise in Form eines szenischen Stadtrundgangs, eine Ausstellung mit neuen Arbeiten des Bodmaner Bildhauers Peter Lenk und, zum Abschluss der Feierlichkeiten am 17. Dezember 2023, eine Light-Show mit Orgelbegleitung im Münster.

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Stadt präsentiert Kostbarkeiten und Kurioses

Die Stadt hat für den zweiten Teil ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten, die sich dank eines Datierungsdilemmas von 2020 bis 2023 erstrecken, erneut ganz tief im Schatzkästlein ihrer langen Geschichte gegraben und allerhand Kostbarkeiten und Kuriositäten zutage gefördert. Sie reichen von einem ägyptischen Mumienkopf über Dürer-Originalstiche und wertvolle Buchillustrationen bis hin zu Autographen von Johannes Brahms. Interessante Funde werden 2022 unter anderem in vier Ausstellungen vorgestellt.

Die eigentliche Jubiläumsschau im Städtischen Museum (15. Mai bis 17. Dezember) nimmt sich in über zehn Sektionen „Rätsel der Geschichte“ an. So soll etwa das Geheimnis des Mumienschädels gelüftet werden, den der Überlinger Abenteurer Franz Mader aus Ägypten mitbrachte. Der Schädel befand sich seit 1709 im Überlinger Rathaus und gilt als der älteste Mumienimport nach Süddeutschland. Das Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum habe ihn auf etwa 800 vor Christus datiert und plane auch eine Gesichtsrekonstruktion.

Fast 3000 Jahre alt ist der ägyptische Mumienschädel, den der Überlinger Abenteurer Franz Mader vor über 300 Jahren aus Ägypten ...
Fast 3000 Jahre alt ist der ägyptische Mumienschädel, den der Überlinger Abenteurer Franz Mader vor über 300 Jahren aus Ägypten mitbrachte und der eines der „Rätsel der Geschichte“ ist, die die gleichnamige Ausstellung im Städtischen Museum lüften wird. | Bild: Martin Maier

Blick auf 150 Jahre städtische Sammlungen

Das verriet Kulturreferent Michael Brunner, als er mit Oberbürgermeister Jan Zeitler das 79 Seiten starke Programmbuch zum Jubiläum den Medien präsentierte. Zum Auftakt der zweiten Hälfte steht das 150-jährige Jubiläum der städtischen Sammlungen im Mittelpunkt. Das damals so genannte „Kulturhistorische und Naturalien-Kabinett“ wurde 1871 im Zeughaus gegründet und war eines der ersten Museen im Bodenseeraum. Einen Grundstock lieferte just die Sammlung Franz Maders, der die 23 Objekte, die er aus Ägypten mitgebracht hatte, bereits 1709 in einem gedruckten Führer dokumentierte.

Gleichzeitig zeigt das Museum eine zweite Ausstellung über die Beethoven-Sammlung der Stadt. Eine weitere Doppelschau ist dann vom 26. Mai bis 20. November 2022 in der Städtischen Galerie „Fauler Pelz“ zu sehen: Zum einen Buchillustrationen vom 15. bis 18. Jahrhundert aus den Beständen der Leopold-Sophien-Bibliothek, zum anderen, unter dem Titel „Von Dürer bis heute“, bekannte und unbekannte Höhepunkte aus der städtischen Kunstsammlung von der Renaissance bis heute, wie der Flyer verspricht.

Eine geheimnisvolle „Dame in Gelb“, die um 1900 entstand, dient als Covergirl für die Ausstellung „Von Dürer bis ...
Eine geheimnisvolle „Dame in Gelb“, die um 1900 entstand, dient als Covergirl für die Ausstellung „Von Dürer bis heute“, die die Städtische Galerie Überlingen „Fauler Pelz“ vom 26. Mai bis 20. November 2022 zeigen wird. | Bild: Stadt Überlingen

„Wir wollen diesen unglaublichen Schatz, der in den städtischen Sammlungen liegt, vermitteln“, betonte Oberbürgermeister Jan Zeitler bei der Pressekonferenz. „Was hier in diesen 1250 Jahren entstanden ist, muss unbedingt mal gezeigt werden.“ Zeitler dankte für das Zustandekommen des Programms allen Beteiligten, darunter viele Ehrenamtliche. Das vollständige Programm, das kontinuierlich aktualisiert wird, findet sich unter: www.ueberlingen1250.de

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