Überlingen – Der Kirche St. Jodok im Überlinger Dorf mehr Aufmerksamkeit zu verleihen und einen Beitrag zur Bewahrung des künstlerischen Bestands zu leisten, war ein Ziel des Musikers Ulrich Köberle, der das eingemauerte Gotteshaus im Jahr 2009 mit seiner ersten Konzertreihe quasi wachküsste. Spätestens 2024 war die 600 Jahre alt gewordene Pilgerkirche in aller Munde und das Thema Pilgern wurde in Theorie und Praxis beleuchtet. „Unser Ziel ist erreicht“, sagt der Initiator und Motor der Aktivitäten rund um die Kirche St. Jodok. „Nach sechzehn Spielzeiten wird der Verein Konzertreihe St. Jodok zum Ende des Jubiläumsjahres 2024 seine Arbeit einstellen.“

Für seinen Verein hatte Ulrich Köberle einige engagierte Unterstützer gefunden, um ein kammermusikalisches Angebot zu entwickeln. Als studiertem Opernsänger sei es ihm ein Anliegen gewesen, sagt Köberle, seinen Kollegen gleich welcher Musikgattung eine Plattform für professionelles Musizieren zu bieten. Künstler und Zuhörer sollten davon gleichermaßen profitieren.

„Durch das Einsammeln von Spendengeldern sollte der Innenraum der Kirche in altem Glanz erstrahlen“, erklärt Köberle. „Zudem sollten durch die vielschichtigen kulturellen Veranstaltungen in der Kirche, das kleine, in die Straßenzeile der Aufkircher Straße eingebundene Gotteshaus stärker wahrgenommen werden und last but not least der eigentliche Stiftungszweck der Kapelle vor nunmehr 600 Jahren, eine Pilgerstation auf dem Weg in den Süden zu sein, noch mehr Bedeutung erfahren.“

Diese selbst gesteckten Ziele erfolgreich erreicht zu haben, davon sei der Verein überzeugt. Kritisch habe man dabei das eigene Konzept hinterfragt: „Sind die angebotenen Musikformen und das künstlerische Angebot noch tragfähig, und finden diese Formen der Unterhaltung auch weiterhin ihr Publikum?“ Womöglich seien neue, frische Impulse notwendig, die eine jüngere Generation von Besuchern anspreche. „Der Phönix ist mit den Jahren flügellahm geworden“, sagt Ulrich Köberle: „Hoffen wir auf einen Neuanfang!“