Die Bundespolizei hat drei afghanische Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren bei einer Schleusung aus Serbien auf der Ladefläche eines Lastwagens gefunden. Der Fahrer hörte Klopfgeräusche aus seinem Auflieger und verständigte die Polizei.
Fahrt sollte von Serbien nach Duisburg führen
Der Vorfall ereignete sich bereits am 11. Dezember 2018 auf dem Parkplatz Wölfle an der B 31. Aus ermittlungstaktischen Gründen konnte die Bundespolizei erst jetzt davon berichten, sagt Franz Rehling, Leiter des Ermittlungsdiensts. Der 51-jährige Lastwagen-Fahrer war sechs Tage zuvor im Südosten Serbiens an der Grenze zu Mazedonien im Auftrag einer Möbelspeditions-Firma losgefahren. Über Kroatien, Slowenien, Österreich, München und Lindau war er auf dem Weg nach Duisburg. Der Lastwagen sei durchgehend verplombt gewesen, so Rehling.
Wasser und eine Packung Kekse als Proviant
Bei der Öffnung auf dem Parkplatz nahe Uhldingen-Mühlhofen befreiten die Beamten die drei Jugendlichen aus einem kleinen Hohlraum zwischen den Möbelstücken. Zwei Flaschen Wasser und eine Packung Kekse hatten die Jugendlichen dabei, berichtet Rehling. Einer von ihnen habe eine Körpertemperatur von 35 Grad aufgewiesen.
Die 14- und 16-Jährigen wurden an das örtliche Jugendamt übergeben, der 18-Jährige wurde in eine Erstaufnahmestelle gebracht. Wie viel die Jugendlichen für die Schleusung bezahlt haben, sei noch nicht klar. Die Angaben widersprechen sich stark. Üblich seien aber Beträge von 500 bis 1000 Euro, gibt die Bundespolizei an. In Ungarn sind vergangenes Jahr mehrere Schleuser zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten 71 Menschen in einem Lastwagen auf einer Autobahn in Österreich ersticken lassen.