Seit der Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks Schabelwiesen erreichen die Verwaltungen von Bad Dürrheim und Brigachtal vermehrt Rückmeldungen aus der Bevölkerung zur Trinkwasserqualität. Insbesondere geht es um wahrnehmbaren Chlorgeruch.
„Die Verwaltungen nehmen diese Hinweise sehr ernst“, teilt dazu jetzt die Stadtverwaltung Bad Dürrheim mit. Sie plant am 26. Mai eine öffentliche Informationsveranstaltung, um die Bevölkerung aufzuklären.
In einem gemeinsamen Gespräch in der ersten Mai-Woche mit dem Gesundheitsamt und technischen Fachstellen wurde die Situation erneut ausführlich bewertet, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Dabei sei bestätigt worden, „dass zur Sicherstellung der hygienischen Trinkwasserqualität weiterhin eine sogenannte Transportchlorung notwendig ist“, betont die Stadt.
Der aktuell eingesetzte Chlorgehalt von 0,14 Milligramm mg pro Liter (mg/l), so heißt es in der Stellungnahme weiter, liege dabei klar unter dem gesetzlich erlaubten Höchstwert (max. 0,3 mg/l gemäß Trinkwasserverordnung). Die Werte werden regelmäßig überprüft und in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt kontrolliert.
Ziel sei es, die Wasserqualität im gesamten, weitverzweigten Leitungsnetz beider Gemeinden dauerhaft auf einem hygienisch sicheren Niveau zu halten.
Warum riecht es nach Chlor?
Zu den Gründen des Chlorgeruchs sagen die Experten: Seit der Inbetriebnahme der Carix-Enthärtungsanlage im neuen Wasserwerk ist das Wasser weicher geworden. Dieses weichere Wasser könne in älteren Rohrleitungen Ablagerungen lösen.
Wenn das Chlor dann mit diesen frei werdenden Ablagerungen oder mit dem in den Rohrleitungen vorhandenen Biofilm (Mikroben) reagiere, kann das zu einem intensiveren Geruch führen – insbesondere dort, wo wenig Wasser fließt oder die Leitungen älter sind.

Der Chlorgeruch im Wasser wird nach Prognose der Experten in den kommenden Monaten aber deutlich zurückgehen, da sich das Leitungsnetz anpasse und die chemischen Reaktionen nachließen.
Das können die Bürger selbst tun
Auch im eigenen Haushalt lässt sich einiges tun, um den Chlorgeruch zu verringern, erläutert die Stadt. So wird empfohlen, die Perlatoren an den Wasserhähnen regelmäßig zu reinigen oder auszutauschen sowie den Filter (Partikelfilter, Rückspülfilter) in der Trinkwasserhausanschlussleitung zu spülen.
Ein kurzer Wasserdurchlauf vor der Nutzung – etwa morgens – könne ebenfalls helfen, abgestandenes Wasser aus der Leitung zu entfernen.
Info-Abend im Haus des Bürgers
Um alle Fragen und Anliegen direkt mit Fachleuten klären zu können, laden die beiden Gemeinden zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Montag, 26. Mai, um 19 Uhr in das Haus des Bürgers, Bad Dürrheim ein. Vertreter des Wasserwerks, des Gesundheitsamts sowie der Gemeinden stehen hierbei für Fragen zur Verfügung. Ziel ist es, offen zu informieren, Zusammenhänge verständlich zu erläutern und auf die Anliegen der Bevölkerung einzugehen.
Weitere Informationen sowie häufig gestellte Fragen zum Thema Trinkwasser finden sich auf der Webseite von Bad Dürrheim.