Uhldingen-Mühlhofen – Im neuen Präsidentenkittel präsentierte sich die Vorstandsdoppelspitze Melanie Mäder und Simone Bühler zur Eröffnung des Puperballs im Welterbesaal. Dieser verbinde Elemente der einzelnen Untergruppen erklärte Mäder, die die Begrüßung übernahm, während Bühler die Dankesworte am Ende des gut vierstündigen Programms sprach. Besonders begrüßt wurde der Narrenverein Mühlhofen, der mit zahlreichen Mitgliedern das erste Mal die Veranstaltung besuchte.
Aufgrund von Terminkollisionen in den vergangenen Jahren mit dem eigenen bunten Abend, der Narrenparade, konnten die Hästräger aus dem Teilort bisher nicht nach Unteruhldingen kommen. Ihre diesjährige Anwesenheit zog sich wie ein roter Faden durch die Frotzeleien an dem Abend. Doch die Mühlhofer Narren ließen sich nicht nur passiv bespaßen, sondern traten als siebter Programmpunkt, der im gedruckten Programm nur als Surprise (engl. für „Überraschung“) angekündigt wurde, mit einer eigenen Nummer auf.
Sechs Funkenhexen und ein Elfer unterhielten unter anderem mit extra auf den Puperball umgetexteten Liedern. Vorsitzende Bühler freute sich darüber besonders, denn so habe der Abend eine überregionale Größe erreicht. „Wir sind die Ersten, wo Gruppen aller drei Teilorte aufgetreten sind“, frohlockte sie. So hatte die Jugend aus Oberuhldingen mit einer Puperfledermaus das Programm mit der Tanznummer „Imperial Thriller“ eröffnet. Ebenso aus Oberuhldingen die Birnauer Rebmännle und Friends, die später mit „Götter des Olymps“ ihre stark akrobatisch geprägte Vorführung tanzten.
Für eine weitere Überraschung sorgten die Moderatorinnen des Abends Sarah Malin und Sonja Knoblauch. Nachdem sie ihre Kostüme gewechselt hatten, wurden Knoblauch die Absätze auf Dauer doch zu hoch. Frech bot sie dem Bürgermeister an, das Schuhwerk mit ihm zu tauschen. Dominik Männle – sich für keinen Spaß zu schade – sprang galant ein, gab seine Turnschuhe her und stöckelte gekonnt den Rest des Abends auf 13 Zentimeter hohen High Heels herum. Auch als er von den Pupermädels in „Stop & Go“ zusammen mit Altbürgermeister Edgar Lamm zum Limbo tanzen auf die Bühne geholt wurde, glänzte Männle. Dabei musste er gerade in diesem Programmpunkt einiges an Kritik einstecken, denn die „Ampelmännchen“ hatten sich ihre Inspiration zur Vorvorführung an der langen Bauzeit an der Bushaltestelle geholt. Dort wurde der Verkehr durch Ampeln geregelt, die durch minutenlange Rotphasen Unmut erregten. Ebensolchen Unmut erregten auch die neuen Bushaltestellen, die ohne Haltebuchten für Stau sorgen und in einigen Beiträgen negativ erwähnt wurden. Die Puper Mane bezeichneten die Bushaltestelle gar als „Ärger des Jahres“.
„Die Schwarzfischer:innen“ hieß die Nummer, in der vier Kormorane in luftiger Höhe thronten und allerlei Geschnatter von sich gaben. „Wir Kormorane haben alles richtig gemacht“, unkten sie. Die paar Fischer am See, und dann auch noch mit Felchenfangverbot, seien keine Konkurrenz mehr für sie. So krächzten sie: „Wenn wir alle Felchen gefressen haben, machen wir die nächste Art platt.“ Weiterhin zogen sie über Feuerwehrkommandanten, Hafenfest, Hafenmeister, Aachüberdeckung und über den geplanten Funkmast her. Dieser umstrittene Mast beschäftige auch die „Allefenzige Weinkönigin“ Claudia Grund. Angesichts der gerodeten Reben des Markgrafs reimte sie: „Lieber Reben pflanzen, als den Funkturm in den Wald rein stampfen.“ Auf eine ausführliche Prüfung des Dialektwissens des Bürgermeisters verzichtete sie dieses Jahr und schimpfte lieber über die teuren Gläser beim Überlinger Weinfest und die Unkenntnis über die Weinsorten der dort ausschenkenden Praktikanten.
Ebenso kreativ aber positiv äußerten sich in „The Lied – make Uhldingen great again“ die Familien Knoblauch und Sulger. Nachdem die Lieder „Westerland“ und „Griechischer Wein“ für Millionenzuwachs an Touristen in diesen Orten gesorgt hätten, kreierten sie „Hier ist so ein schöner Urlaubsort“ als Werbesong. Um allen Altersstufen gerecht zu werden, wurde die Grundmelodie des „Fliegerlieds“ passend variiert. Als Oper von „Pavarotti Sulger“, als Rap von „Eminem Sulger“, als Schlager von „Helene Knoblauch“, als Heavy-Metal-Version von „Ossi Knoblauch“ und volkstümlich von „Hansi Knoblauch“.
Das Publikum im vollbesetzten Saal tobte und verlangte Zugabe. Doch während die Gäste die Namen ihrer jeweiligen Favoriten riefen, setzten die beiden Familien noch eine Überraschung drauf. „The Lied“ in Country-Version inklusive Line-Dance. Die letzte Überraschung des Abends boten die Puperjungs. Statt „Eismänner“ zeigten sie sich tanzend in märchenhaften Kleidern wie von der Eiskönigin, Pocahontas oder Schneewittchen mit von der Decke schwebenden Elfe.