Wie geplündert stehen die Kartenständer, Regale und Schränke leer und zurückgelassen hinter den beschlagenen Scheiben. Der Souvenirladen in der Seefelderstraße, Ecke Poststraße in Unteruhldingen hat im Oktober für immer geschlossen. Er war Anlaufstelle für den Ort, Treffpunkt von Nachbarn und Touristen – und laut Inhaber Markus Schäfer das einzige Geschäft im Dorf. Geschenke, Drogerie-Artikel, Getränke, Schmuck, Bekleidung – „wir hatten eigentlich alles“, sagt Schäfer.

Aufgabe wegen Besitzerwechsel
Von April bis Oktober verkaufte er seit 2017 dort Jahr für Jahr gemeinsam mit seiner Frau Andenken und Gebrauchswaren. Derweil wohnte das Paar in Heiligenberg. Über die Wintermonate kehrten sie zurück in die Pfalz. Nun umgeben Gerüste den vorderen Teil der alte Post. Wo derzeit alles nach Baustelle aussieht, soll bald betreutes Wohnen möglich sein. Für Schäfer ein schwerer Schlag: „So etwas finde ich nie wieder“, sagt Schäfer über sein Geschäft, das er aufgeben muss. „Mir wurde die Existenz genommen.“

Es ist einem Besitzerwechsel geschuldet, dass Schäfer den Laden aufgibt. Sein laufender Pachtvertrag wurde zwar übernommen, jedoch nicht verlängert. Schirmherrin des neuen Projekts ist Nicole Schmid. Sie ist Vorsitzende des Vereins Elan, der das Haus erworben hat. Böse ist Schäfer ihnen nicht. „Das ist eben so“, kommentiert er. „Der Laden begann gerade, sich zu rechnen, als die Nachricht kam“, schildert Schäfer.

Etwas Neues hat er nach eigenen Angaben noch nicht gefunden. 18 Jahre verbrachte der Händler am Bodensee, acht davon in Uhldingen, sagt er. „Nun kann die Renovierung des Ladenbereichs vorgezogen werden“, sagt Schmid. Schäfers Kiosk soll dann als Gemeinschaftsraum des betreuten Wohnens genutzt werden.
Zehn Wohnungen für betreutes Wohnen
600 Quadratmeter Wohnfläche und 150 Quadratmeter als Gemeinschaftsräume sollen zukünftig dafür bereitstehen. Die zehn Wohnungen sind laut Schmid zwischen 40 und 80 Quadratmeter groß. Derzeit werden die Räume barrierearm umgebaut, schildert die Bauherrin. Die Hausgemeinschaft können nach der geplanten Fertigstellung zum Jahresende zehn bis zwölf Menschen nutzen.