Was für ein Schock am frühen Sonntagmorgen: Auf dem Parkplatz in Unteruhldingen stand bis Samstagabend noch der Narrenbaum, als dort der Puperball stattfand. Auf der Bühne beim Ball war der Biber im Hafenbecken ein großes Thema, der bereits zahlreiche Bäume im Hafenbereich angeknabbert hat. Einige Unteruhldinger Narren hatten sich sogar als Bibergruppe verkleidet.
Nachricht macht in sozialen Netzwerken die Runde
„Der Biber hat das wohl gehört und im Gegenzug unser närrisches Holz zerstört“, sagte ein bewegter Unteruhldinger Narrenpräsident Johannes Sulger am Sonntag und fügt grinsend hinzu: „Vermutlich aus dem Ebach gekommen.“ Irgendwann in der Nacht schlug wohl der Biber zu und fällte den Narrenbaum. Die Bilder vom liegenden Baum machten rasend schnell die Runde, auch in den sozialen Netzwerken.
Ein Biber, der auf entrindete Fichten steht?
Viele bezweifelten sofort, dass ein Biber der Übeltäter war – und das zurecht, denn kein Biber knabbert eine Fichte an und vor allem keinen Baum ohne Rinde. Deshalb stand sehr schnell fest, dass es ein zweibeiniger Biber gewesen sein muss, der den Narrenbaum umlegte. Aber der närrische Spaß war gelungen, die Spur fast perfekt gelegt.
Närrische Runde bis zum Hafen und zurück
Als die Narren mittags zum Gemeindeumzug kamen, war das Staunen groß – zumal am umgelegten Narrenbaum Schilder angebracht worden waren. Das tat der ausgelassenen Stimmung bereits am Zunftmeisterempfang aber keinen Abbruch. Die Funkenbuben hatten ihre neue mobile Funkenhütte aufgebaut und begrüßten die ersten Hästräger, die sich bei sonnigem und windigem Wetter zum Gemeindeumzug aufstellten. Eine knappe Stunde drehten sie eine närrische Runde durch die Gemeinde bis zum Hafen und zurück.
Nachwuchsbolizist Niko mit Dackel an der Leine
Die Narrenzünfte aus Unteruhldingen, Oberuhldingen und Mühlhofen sowie die Webweiber aus Mühlhofen und die Narrenfreunde aus Daisendorf unterhielten die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand, die reichlich Süßigkeiten bekamen. Der Umzug wurde angeführt von allen Narrenbolizisten. Ganz vorn lief Jan Maik Mäder aus Unteruhldingen, gefolgt von Franz-Josef Zündel aus Oberuhldingen, Martin Menner aus Daisendorf und Bernd Strobel aus Mühlhofen, der mit Niko sogar einen Nachwuchsbolizisten und einen Holz-Dackel an der Leine dabeihatte.
Hästräger werden von Unteruhldinger Bibern umgeleitet
Ebenfalls dabei waren der ehemalige Bürgermeister Edgar Lamm als Ehrenfahnenträger des Fanfarenzuges Unteruhldingen sowie Bürgermeister Dominik Männle, der von den Unteruhldinger Narreneltern mit Narrenmutter Charlotte von Schmalzkuckuck alias Karl-Heinz Könighaus und Narrenvater Hannes alias Johannes Sulger begleitet wurde. Spätestens, als auf dem Umzugsweg immer wieder ein Biberbau auftauchte und die Hästräger von den Unteruhldinger Bibern umgeleitet wurden, war allen klar, dass der Narrenbaum ganz offensichtlich von zweibeinigen Bibern aus Unteruhldingen umgelegt worden war.
