Lea Breitsprecher

Auf engagierte Bürger setzt die Stadtverwaltung bei der Bekämpfung des indischen Springkrautes. Probleme resultieren aus den riesigen Beständen dabei nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für den Menschen. Zusammen mit dem Bad Säckinger Alexander Hofstetter soll nun eine Flyeraktion initiiert werden, die zur gemeinsamen Bekämpfung der invasiven Pflanze animieren soll.

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Als „Dauerbrenner“ bezeichnet Ralf Däubler, Umweltbeauftragter der Stadt Bad Säckingen, das Thema Neophythen. Bereits seit Jahrzehnten versuche die Stadtverwaltung zusammen mit den Bürgern unter anderem bei gemeinsamen Aktionstagen, den ausbreitungsstarken, gebietsfremden Pflanzen Herr zu werden. Wieder einmal richtet sich der Blick hierbei auf das indische Springkraut, das zu den invasiven und damit problematischen Neophytensorten zählt. Es verdrängt nicht nur die heimische Pflanzenwelt, es ist zudem für die meisten Wildtiere als Futtermittel ungeeignet.

Eine Herzensangelegenheit

Von „fußballfeldgroßen Beständen“ innerhalb des Gemarkungsgebietes Bad Säckingen spricht Alexander Hofstetter, der mit einer neuen Flyeraktion für die Thematik sensibilisieren möchte. Als „Herzensangelegenheit„ beschreibt der Bad Säckinger sein Engagement, das sich dem Schutz der heimischen Natur widme. So mache es ihm auch nichts aus, über Tage hinweg mehrere Stunden lang die Stauden aus der Erde zu reißen – und das bereits seit vier Jahren. Der Kontakt mit der Stadtverwaltung sei dann im vergangenen Jahr zustande gekommen. Als „Mann der Tat“ beschreibt Däubler den engagierten Bürger und begrüßt dessen Eigeninitiative. Mit Blick auf die Ausbreitungsstärke und die vielen Meldungen bezüglich der Bestände sei die Stadt auf die Mithilfe von Bürgern angewiesen.

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Als zentraler Störenfried zeichnet es sich durch eine lange Blüh- und Fruchtphase aus, in der bis zu 4000 Samen pro Pflanze produziert werden können. Wenn diese aus den Kapseln geschleudert werden, kommt es zu einer rasanten Verbreitung in der näherliegenden Umgebung. Bei angrenzenden Flussläufen kann es passieren, dass die Samen in das Wasser geraten und auf diese Weise an bisher unbefallene Stellen gelangen. Einen weiteren Faktor sind verunreinigte Gartenabfälle.

„Kampf gegen Windmühlen“

Mehrmaliges Kontrollieren der einzelnen Standorte innerhalb einer Vegetationsperiode sei unerlässlich und müsse über einige Jahre hinweg durchgeführt werden. „Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“, sagt der Umweltbeauftragte. Dennoch appelliert er zum Handeln. In einigen Gebieten seien schon erste Erfolge zu verzeichnen, die es nun gelte, durch kontinuierliche Bekämpfung auszubauen. Von Alleingängen rät Däubler jedoch ab. Wichtig sei, dass man sich im Vorfeld informiere, um heimische Arten nicht unwissentlich zu gefährden. Flyer, die über die Aktion informieren, liegen im Rathaus und bei der Ortsverwaltung aus.