Sandro Kipar

Zu wenig Platz, marode, veraltet: Der Bauhof in der Schulhausstraße neben den Stadtwerken hat mehr als nur ein Problem. Dem Technischen Ausschuss Bad Säckingens wurde dies bei einer öffentlichen Begehung am Montagabend verdeutlicht. Die Lösung soll ein Neubau sein. Stadtbaumeister Michael Rohrer plane den neuen Standort am Ortseingang von Wallbach. Auch das dortige Feuerwehrgerätehaus wird in die Planung miteinbezogen. Das frei werdende Gebiet in der Schulhausstraße könnte dann für weiteren Wohnraum genutzt werden, gehört aber den Stadtwerken.

„Die Sicherheit der Mitarbeiter ist gefährdet“, erklärt Bürgermeister Alexander Guhl vor dem Gebäude des Bauhofes. In einem großen Kreis stehen die Ausschussmitglieder im Halbdunkeln und lauschen den Worten des Bürgermeisters, bevor die Besichtigung schließlich beginnt. Herbert Schneider, Sachgebietsleiter des Bauhofes, übernimmt die Führung: „Wir beginnen im Neubau, hier ist das Meiste noch in gutem Zustand.“ Der Neubau stammt aus den 90er Jahren und beherbergt neben einem Lagerraum für Schilder auch die Schreinerei. „Hier gibt es ausreichend Fluchtwege und auch alle anderen Auflagen des Brandschutzes sind erfüllt“, erklärt Stadtbaumeister Michael Rohrer. Doch auch im verhältnismäßig neuen Gebäude gibt es schon Probleme. Im Keller weist Schneider auf eine selbstgebaute Stufe hin. „Wir hatten hier in der Vergangenheit Probleme mit Überflutungen. Damit nicht der gesamte Keller unter Wasser steht, haben wir uns was einfallen lassen“, erklärt Schneider die Eigenkonstruktion. Bei starken Regenfällen würde das Wasser aus der Toilette kommen.

Beim Altbau aus den 50ern sind die Probleme jedoch zahlreicher. Rohrer betont zwar, dass das Gebäude immer wieder umgebaut und angepasst wurde, doch zeitgemäß ist das nicht mehr: Der Dachboden, wo allerlei städtische Geräte wie etwa die Parkautomaten gelagert werden, ist überhaupt nicht isoliert. Dies gilt nicht nur für die Wände, sondern auch für den Boden. Schneider: „Die Heizluft aus den Räumen unter uns kommt hier direkt ins Freie und geht damit verloren.“

Im Freien müssen außerdem oft Arbeiten an den Fahrzeugen verrichtet werden, da die Garagen zu klein sind. Für einen neuen Traktor musste sogar eine Bodenschicht entfernt werden, damit das hohe Fahrzeug in die Garage passt. Im hintersten Teil des Gebäudes wurden Stützpfeiler angebracht, da sich die Decke bedrohlich wölbt. Die Probleme setzen sich im Hof fort: Ein veralteter Unterstand, wo früher Holz gelagert wurde, ist weitestgehend unnütz und nimmt Platz weg. Bei der kleinen Ausfahrt, die der Bauhof sich mit den Stadtwerken teilt, kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten.

Auch einige Gerätschaften müssen laut Schneider erneuert werden. Der Radlader verursache jährlich hohe Wartungskosten, die vielen Störungen behindern den Betrieb. Auch die Kehrmaschine, die seit zwölf Jahren im Dienst ist, verursache jährlich hohe Reparaturkosten: 2016 lagen diese bei 18 000 Euro, 2017 voraussichtlich bei 19 000 Euro. Bei den Ausschussmitgliedern hat diese Tatsache für Unmut gesorgt. Die Gemeinderäte sind der Meinung, dass dies nach zwölf Jahren Laufzeit nicht der Fall sein dürfe.

Abschließend meint Stadtbaumeister Rohrer: „Um einen Neubau kommen wir nicht herum.“