Es ist der höchste Feiertag der Bad Säckinger Fasnacht – der Wäldertag. Doch gegensätzlicher könnte der diesjährige zu dem im letzten Jahr kaum sein: 6. Februar 2020: Sonnenschein, Massen auf den Straßen, lachende Gesichter – schlichtweg ein Riesen-Fest. Und am 28. Januar 2021: Regen, Wolken und fast leere Straßen. Alles wirkt irgendwie trostlos.

Doch es gibt sie auch, die wenigen Narren, die alles daran setzen, dem Hochfest der Bad Säckiner Fasnacht auch in diesem Jahr ein Andenken zu geben. Sie wollten an den Wäldertag erinnern, damit er nicht vergessen wird: Maisenhardt-Joggele Charlotte Butz tanzte dafür jede halbe Stunde auf ihrem Balkon zu lauter Fasnachts-Musik.
„Damit alle wissen, dass es heute wäre“, sagt sie. Im Häs darf sie nicht raus. Der Wäldertag wurde ja von der Narrenzunft abgesagt.
Und auch Narrenzunft-Archivar Gerhard Rohrer tut es weh, dass der große Tag nicht stattfinden kann. Immerhin ist er seit 50 Jahren Wälder. „Es fehlt einfach“, sagt er, während er pünktlich um 15 Uhr das große Schild an den Narrenbaum hängt.

Die Idee zur Gestaltung des Schildes, das genauso aussieht wie die diesjährige Fasnachts-Plakette kam von ihm. Der Text auf der anderen Seite des Baumes stammt von Günter Rünzi. „Ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll“ sagt Gerhard Rohrer mit Blick auf den fast leeren Münsterplatz.