Es könnte sein, dass die Geschichte der eigenständigen Volksbank Rhein-Wehra in diesem Jahr endet. Die Volksbank Offenburg-Schwarzwald Baar, auch Gestalterbank bezeichnet, und die Volksbank Rhein-Wehra wollen fusionieren. In einer Presseerklärung teilen die Banken mit, sie wollten ihre Kräfte bündeln und sich zusammenschließen.

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Am 18. Januar hatten die Aufsichtsräte beider Banken die Vorstände beauftragt, einen Zusammenschluss der beiden Volksbanken zu sondieren. Ziel sei es, so die Mitteilung, die Sondierungsgespräche Anfang zweites Quartal 2022 abzuschließen.

Bei positivem Verlauf der Gespräche sollen die notwendigen Vorbereitungen für eine Fusion im Jahr 2022 getroffen werden. Über die Fusion selbst sollen die Vertreterversammlungen der Banken dann im Sommer abstimmen, heißt es in der Erklärung.

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Als Gründe für Fusionsverhandlungen führen die beiden Banken folgende Umstände an: Vorstand und Aufsichtsrat erwarten durch einen Zusammenschluss eine weitere Stärkung, um ihre Marktstellung in den jeweiligen Regionen weiter auszubauen, Wachstumschancen zu nutzen und damit die Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit der Volksbanken weiter zu stärken.

Zwei Volksbanken und ein enormes Größengefälle

Inwieweit die Interessen des kleineren Partners vom Hochrhein in dem großen Gefüge ausreichend Berücksichtigung finden, bleibt abzuwarten. Immerhin gibt es unter den Verhandlungspartner ein erhebliches Größengefälle. Die örtliche Volksbank Rhein-Wehra weist eine Bilanzsumme von knapp 1,4 Milliarden aus (Stand 31.12.2020), die Voba Offenburg/Villingen hat dagegen eine Bilanzsumme von 9,1 Milliarden Euro (Stand 31.12.2020).

Offen bleibt zudem die Frage, was aus dem ambitionierten Bauprojekt der Volksbank-Rhein-Wehra wird. Geplant ist bislang der Bau einer neuen Zentrale auf dem Grundstück der jetzigen Mercedes-Benz-Filiale Kestenholz in der Friedrichstraße. Kestenholz plant bekanntlich dieses Jahr den Umzug in seinen Neubau im Gewerbegebiet Buchrain. Ein Stellungnahme aus dem Vorstand der Volksbank Rhein-Wehra war am Donnerstag nicht zu bekommen.

Eine der größten Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die beiden Genossenschaftsbanken würden gemeinsam von 130.000 Mitgliedern getragen (Volksbank Rhein-Wehra 14.500, Gestalterbank 115.500) und rund 1100 Mitarbeitende beschäftigen (Volksbank Rhein-Wehra 134, Gestalterbank 965). Die Bilanzsumme beider Banken liegt laut aktueller Mitteilung zum Jahresende 2021 bei über zwölf Milliarden Euro. Das neue Bankenhaus würde damit zu den größten Genossenschaftsbanken in Deutschland zählen.

Zu den Fusionsvoraussetzungen teilen die Banken mit: Beide hätten eine vergleichbare Geschäftsausrichtung, seien wirtschaftlich sehr erfolgreich und verfügten über eine stabile Vermögensbasis. Dies seien wichtige Voraussetzungen, um einen Zusammenschluss ins Auge zu fassen.

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