Mit der Ankündigung einer Firmenansiedlung auf dem Sisslerfeld machte der Pharmazulieferer Bachem vor einigen Wochen in der Region Furore. Im Rahmen des fünften „Forum Sisslerfeld“ stellte das Unternehmen sich und seine Pläne der Öffentlichkeit vor.

Pharmazulieferer schafft 500 Arbeitsplätze bis 2028

Bachem wurde 1971 von Peter Grogg in Liestal gegründet und sei bis heute ein familiengeführtes Unternehmen, so Firmenvertreter Thomas Lellau. Der Pharmazulieferer plant sich im Sisslerfeld anzusiedeln und dort in einem ersten Schritt 500 Arbeitsplätze zu schaffen. Lellau ging davon aus, dass die Baumaßnahmen 2028 abgeschlossen seien und die Produktion starten könne. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen Hersteller von Peptide und Oligonukleotiden, die in pharmazeutischen Produkten verwendet werden.

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Der Jahresumsatz des Unternehmens mit bisher sechs Standorten auf drei Kontinenten betrug 2021 erstmals über eine halbe Milliarde Franken. Rund ein Drittel der 500 Mitarbeiter werde im Schichtbetrieb immer vor Ort sein. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter der Firma Bachem sind Akademiker und würden global rekrutiert.

Bild 1: Planung für das Sisslerfeld schreitet voran
Bild: Schönlein, Ute

Die Lage des Sisslerfelds mit Zugang zum deutschen und französischen Markt sei für die Wahl des Sisslerfelds als Standort mitentscheidend gewesen, so Lellau. Lellau schätzte daher auch, dass drei Viertel der Mitarbeiter mit dem privaten Pkw kommen würden. Damit schnitt er Fragen an, die die Forenteilnehmer bewegen.

Planung macht Fortschritte

Knapp 100 Interessierte waren zum Forum Sisslerfeld gekommen. Im Jahr 2018 hatten die vier Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein sowie der Kanton vereinbart, dass Sisslerfeld gemeinsam zu entwickeln. Die Firma Bachem käme zur genau richtigen Zeit, sagte Richard Zickermann von der Gesamtprojektleitung Perspektive Sisslerfeld. Die Firma wolle sich im Bereich der geplanten Südspange ansiedeln.

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Verkehrsfragen beschäftigen die Foren schon geraume Zeit. Raumplanerin Tabea Marfurt vom Architekturbüro Suter von Känel Wild stellte den in Bearbeitung befindlichen regionalen Sachplan vor, mit dem die Grundlagen geschaffen werden, damit die Behörden das Projekt Sisslerfeld weiterführen können, so Marfurt. Der regionale Sachplan soll 2023 fertiggestellt werden. Das Ergebnis liege nicht weit von der bisherigen Testplanung entfernt. Parallel wird schon am Kommunalen Gesamtplan Verkehr gearbeitet. Bis 2025 wird auch die Nutzungsplanung erarbeitet. Der Planungshorizont umfasst 25 Jahre.

Bürger bringen sich ein

Bei einem Speedworkshop konnten die Teilnehmer ihre Fragen zu den Themen Umwelt, Verkehr und Nutzung einbringen. Alle fünf Minuten wechselten die Besucher zwischen drei Stellwänden mit thematischen Plänen. Als Fachpersonen standen Marfurt, Zickermann und Daniel Kolb, Abteilungsleiter Raumentwicklung beim Kanton Aargau, bereit. Weitergehende Fragen konnten die Teilnehmer notieren und für eine spätere Beantwortung abgeben.

Gewinner der Wettbewerbe ausgezeichnet

Zum Abschluss wurden die Teilnehmer des Fotowettbewerbs und des Projektwettbewerbs „Unser Sisslerfeld“ ausgezeichnet. Projektkoordinatorin Ladina Thöny würdigte die sechs Teilnehmer des Fotowettbewerbs.

Beim Projektwettbewerb waren zwölf Projektideen eingereicht worden. Juror Patrick d‘Allens (Firma DSM) überreichte Anerkennungspreise an fünf Projektteams. Jurorin Vanessa Edmeier (Hochrheinkommission) beglückwünschte fünf Teams, die für ihre Projekte einen kleinen Förderpreis über 4000 Euro erhalten.

Schließlich gratulierte Juror Walter Winter (Bevölkerungsbeirat) drei Projektteams, die den größeren Förderpreis mit einer Anschubfinanzierung über 10.000 Euro bekommen.