Erneut ein viel zu warmes und zu sonniges Jahr: Das Bad Säckinger Witterungsjahr 2020 war mit einem Temperaturüberschuss gegenüber der Norm von 1981 bis 2010 von zwei Grad Celsius nur gerade einmal 0,1 Grad Celsius kühler als das bisherige Rekordjahr 2018.
Neben dieser positiven Temperaturabweichung war das Jahr 2020 mit einem Sonnenscheinüberschuss von 375 Stunden das sonnigste Jahr seit Messbeginn und trotz einem Niederschlagtages-Überschusses von neun Tagen 225 Liter pro Quadratmeter zu trocken.
Windreichster Winter seit 1966
In dem meist hochduckbestimmten wärmsten (+3,3 Grad Celsius) und windreichsten Winter seit Messbeginn 1966 bildete sich keine geschlossene Schneedecke. Auf diesen rekordwarmen Hochdruckwinter folgte der sonnigste und wärmste Frühling seit Messbeginn. Mit einer 1,3 Grad Celsius zu kühlen ersten Maihalbzeit erlebten wir jedoch die Wiedergeburt der Eisheiligen.
Sommer zu warm, zu sonnig
Trotz der zu niederschlagsreichen Monate Juli und August war der 1,6 Grad Celsius zu warme Sommer doch noch 28 Liter pro Quadratmeter zu trocken. Gegenüber der Norm von 1981 bis 2010 war der Herbst in Bad Säckingen 1,3 Grad Celsius zu warm, zu sonnig und trotz 3,5 Niederschlagstagen über dem Soll um 104,8 Liter pro Quadratmeter zu trocken. Der in den letzten Jahren sehr gerne gesehene Goldene Oktober fand in diesem Jahr jedoch nur tageweise statt.
Wintereinbruch mit etwas Schnee
Während des gesamten Winters 2019/2020 bildete sich in Bad Säckingen keine Schneedecke. Dieses Jahr kamen wir jedoch in den Schneegenuss, denn pünktlich zum Start in den meteorologischen Winter bildete sich am 1. Dezember bei zum Teil heftigem Schneefall eine acht Zentimeter hohe Schneedecke.
Aber auch dieses Jahr musste der Weihnachtsmann wegen Schneemangels wieder Rollen unter seinen Schlitten bauen, denn nur auf dem Hotzenwald gab es in der Nacht zum ersten Weihnachtstag eine kleine Schneedecke. Das letzte Mal, als wir in Bad Säckingen das ersehnte Weihnachts-Bilderbuchwetter mit einer geschlossenen Schneedecke, Dauerfrost, stahlblauem Himmel und strahlendem Sonnenschein genießen konnten, war Weihnachten 2010.
Die Bad Säckinger Wetterbesonderheiten 2020
- Januar: 16. Januar: der langjährige Januar-Sonnenschein wurde bereits übertroffen. 20. Januar: mit 1.045,8 hPa. der höchste Luftdruck seit Messbeginn. Der Januar war mit einem Sonnenscheinüberschuss von 41 Stunden der drittsonnigste Januar seit Beginn der Messreihe 1966.
- Februrar: 4. Februar: Sturmtief „Petra“ brachte Böen bis 90 km/h und um 1:50 Uhr mit einer Temperatur von 17,2 Grad Celsius die höchste Februar-Nachttemperatur seit Aufzeichnungsbeginn. Innerhalb nur 6 Stunden sank die Temperatur auf 3,3 Grad Celsius ab. 10. – 11. Februar: Sturmtief „Sabine“ sorgte mit Böen über 90 km/h neben einigen Feuerwehreinsätzen durch umgestürzte Bäume auch für geschlossene Schulen und Kindergärten. 13. Februar: der langjährige Februarniederschlag wurde bereits übertroffen. Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn war ein Februar so warm und so sonnig. Der meteorologische Winter 2019/2020 war der zweitwärmste Winter seit Aufzeichnungsbeginn
- März: 1. März: die Grünlandtemperatur wurde erreicht. 18. März: mit 20,0 Grad Celsius der erste warme Tag (ab 20 Grad Celsius) in diesem Jahr. Obwohl wir in der ersten Märzdekade mit 70 Liter pro Quadratmeter bereits 81% des normalen gesamten März-Niederschlages erreicht hatten, war der erste Frühlingsmonat bedingt durch die sehr trockenen letzten beiden Monatsdekaden 11,2 Liter pro Quadratmeter zu trocken.
- April: 16. April: die durchschnittliche gesamte April-Sonnenscheindauer wurde bereits übertroffen. 17. April: mit 25,2 Grad Celsius der erste Sommertag (ab 25 Grad Celsius) in diesem Jahr. 28. April: vom 30. März bis zum 28. April fiel in Bad Säckingen kein messbarer Niederschlag, 29 niederschlagsfreie Tage in Folge sind ein neuer Rekord seit Aufzeichnungsbeginn 1966. Der 4 Grad Celsius zu warme und 58,4 Liter pro Quadratmeter zu trockene April war nach dem April 2018 der zweitwärmste und mit einem Sonnenscheinüberschuss von 125,5 Std. nach dem April 2007 der zweitsonnigste April seit Messbeginn 1966.
- Mai: Die Eisheiligen grüßten dieses Jahr wieder einmal: stieg die Mittagstemperatur am 10. Mai noch auf sommerliche 25,8 Grad Celsius an, lag sie 24 Stunden später pünktlich zum Beginn der Eisheiligen am 11. Mai über 20 Grad Celsius tiefer. Von Mittwochmorgen 13. Mai bis Donnerstagmorgen 14. Mai fiel mit 24,6 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden nur 7 Liter pro Quadratmeter weniger Niederschlag als im gesamten April 2020. Der meteorologische Frühling 2020 war der sonnigste drittwärmste met. Frühling seit Aufzeichnungsbeginn.
- Juni: Pünktlich zu Beginn der Schafskälte sanken die Tages-Temperaturen am 4. Juni um über 11 Grad Celsius ab. Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn 1966 gab es in Bad Säckingen 14 zu warme Monate in Folge.
- Juli: Der Juli 2020 als 14. zu warmer Monat in Folge brachte uns gegenüber der Norm von 1981 – 2010 einen Temperaturüberschuss von 1,9 Grad Celsius.
- August: Die ersten 4 Augusttage fiel mit 80 Liter pro Quadratmeter das Zweieinhalbfache des gesamten Juliniederschlages 2020 und schon 81% des normalen Augustniederschlages. 13. August: mit einer minimalen Nachttemperatur von 20,4 Grad Celsius die erste Tropennacht in diesem Jahr. Mit einer positiven Temperaturabweichung von 2,1 Grad Celsius war der August 2020 der 5. zu warme Monat in Folge, der alte Rekord vom Monat Juli wurde bereits wieder übertroffen.
- September: Am 9. September wurde bereits die langjährige durchschnittliche Jahres-Sonnenscheindauer übertroffen. Der 2,2 Grad Celsius zu warme September ist nach den Jahren 2016 und 1987 der drittwärmste September seit Messbeginn 1966 und somit zugleich der 16. zu warme Monat in Folge.
- Oktober: Der Oktober war mit einer positiven Temperaturabweichung von 0,1 Grad Celsius der 17. zu warme Monat in Folge.
- November: 2. November: mit 21,1 Grad Celsius nach dem 07.11.2015 die zweithöchste Novembertemperatur seit Messbeginn 1997. 20. November: mit -0,2 Grad Celsius der erste Frosttag in diesem Herbst. Der November war mit einer positiven Temperaturabweichung von 1,6 Grad Celsius der 18. zu warme Monat in Folge.
- Dezember: 1. Dezember: pünktlich zum Start in den meteorologischen Winter fiel der erste Schnee und bildete eine 8 cm hohe Schneedecke. Es ist die höchste Schneedecke des Jahres. 27. Dezember: mit -4,1 Grad Celsius die tiefste Temperatur des Jahres. 28. Dezember: mit 981,8 hPa. der tiefste Luftdruck des Jahres. Der 1,7 Grad Celsius zu warme Dezember ist der 19. zu warme Monat in Folge