Die Corona-Warn-App auf dem Handy soll ein Instrument sein, das der Verbreitung des neuartigen Corona-Virus Sars-CoV-2 entgegensteuert. Die Nutzung ist freiwillig. Mehr als 14 Millionen Menschen haben deutschlandweit laut Angaben des Robert-Koch-Instituts die App mittlerweile auf ihrem Smartphone installiert. Aber wie viele Menschen in der Region nutzen die App eigentlich? Das wollten wir genauer wissen und haben am vergangenen Samstag in Bad Säckingen nachgemessen.
Hier haben wir Handys registriert
Auf unserem Weg durch Bad Säckingen haben wir rund 1.500 Mobiltelefone registriert. Auf etwa 373 davon war die Corona-Warn-App installiert. Wählen Sie die Ansicht aus.
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Das Ergebnis: In gut zwei Stunden haben wir rund 1550 Mobiltelefone registriert. Während unserer Messung haben wir 373 Mal den Kontakt zu einer Corona-App festgestellt. Das ist ein Anteil von rund 24 Prozent und entspricht damit ungefähr dem bundesweiten Durchschnitt, den das Robert-Koch-Institut mit etwa 23 Prozent beziffert. Unsere Messung ist allerdings nur als Richtwert zu verstehen, weil es gut möglich ist, dass manche Geräte doppelt gezählt wurden.
Wo waren wir unterwegs?
Station 1, Kaufland: Um 10.45 Uhr beginnt der Test bei Kaufland in Obersäckingen. Der Parkplatz ist voll, viele Menschen erledigen im Discounter ihren Wocheneinkauf.

Nach weniger als 15 Minuten umfasst die Liste der Geräte bereits über 80. Da ohnehin sehr viel los ist, setzen wir den Test in der Altstadt fort.
Station 2, Altstadt: Hier ist heute Wochenmarkt, mittlerweile ist es sonnig und von Corona ist praktisch kaum etwas zu spüren. Viele Menschen sind in der Stadt unterwegs, an den Marktständen, sitzen auf den Terrassen von Wirtschaften und Eisdielen.

Beim Bummel durch die Gassen der Altstadt empfangen wir schnell Signale von deutlich mehr als 500 Geräten.
Station 3, Schmidt‘s Markt: Ähnlich ist die Situation im Schmidt‘s Markt XXL: Weniger Enge als zwischen den Regalen im Kaufland, aber viele Kunden, vor allem an der Fleischtheke.

Hier ist anstehen angesagt und wir nutzen die Wartezeit für einen kleinen Rundgang. Viele Smartphones können wir erfassen, am Ende des Einkaufs sind es zurück auf dem Parkplatz mehr als 250.
Station 4, McDonalds: Kurz nach halb eins, etwa zwei Stunden nach Beginn der Messung noch ein kurzer Abstecher zu McDonalds an der Tullastraße. Auch hier können viele Geräte erfasst werden, die Bluetooth-Signale aussenden.
Welche Schwächen hat die Messung?
Die Messung zielt nicht auf einzelne Geräte ab, sondern auf die ID, die die Corona-Warn-App versendet. Da diese alle zehn bis 20 Minuten wechselt, ist es möglich, dass Geräte doppelt gezählt wurden. Wir haben versucht, während der Messung möglichst in Bewegung zu bleiben, um doppelte Erfassungen zu reduzieren.
Ebenfalls wichtig: Die Messung ist nur eine Momentaufnahme. Sie erhebt nicht den Anspruch, repräsentativ zu sein. Wir messen Bluetooth-Funkströme, entsprechend konnten wir auch nur Geräte registrieren, die Bluetooth aktiviert haben und funken. Alle anderen fallen durchs Raster, ebenso wie ältere Modelle, auf denen die Corona-Warn-App nicht läuft.