Stefan Limberger-Andris

Der Sportbetrieb im Waldstadion ist eingestellt, die Stadthalle ohnehin für Veranstaltungen jeglicher Art geschlossen – auch den TuS Bonndorf mit seinen mehr als 1500 Mitgliedern trifft die Corona-Verordnung der Landesregierung heftig. Der Trainingsbetrieb des Vereins liegt auf Eis, denn mit der erweiterten Verordnung (18. März) ist der Betrieb öffentlicher Sportanlagen untersagt. Auch Sportstätten wie Fitnessstudios bleiben nun bis auf Weiteres geschlossen.

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Um die sportliche Fitness müssen sich die Fußball-Aktiven individuell selbst kümmern, die Turner, Volleyballer und Judokas können die Stadthalle derzeit nicht nutzen, die Leichtathleten im Waldstadion nicht trainieren. Die Lauftreff-Mitglieder haben ihre geplante Saisoneröffnung am 1. April auf unbestimmte Zeit verschoben, jeder trainiert für sich selbst. Rund 1100 aktive Sportler, die der Verein auf seiner Internetseite angibt, sind von den Auswirkungen der Corona-Verordnung unmittelbar betroffen.

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Der TuS Bonndorf habe bereits Ende der vergangenen Woche das Fußballtraining eingestellt, der Südbadische Fußballverband die Rundenspiele sowie alle Freundschaftsspiele im Amateurfußball ohnehin vorerst bis Sonntag, 19. April, ausgesetzt, erläutert Norbert Plum, seit 2012 TuS-Vorsitzender. Ein zunächst ausgesprochener Verbandshinweis, dass das Training ausgesetzt werden könne, sei mittlerweile in eine Soll-Bestimmung geändert worden, so Norbert Plum.

Norbert Plum, Vorsitzender des TuS-Bonndorf, erklärt den Krisenmodus der Sportler.
Norbert Plum, Vorsitzender des TuS-Bonndorf, erklärt den Krisenmodus der Sportler. | Bild: Simeon Götz

Gesamter Trainingsbetrieb ruht

Der TuS Bonndorf habe sich daraufhin für die Einstellung des gesamten Trainingsbetriebs entschieden. Die offiziellen Zugänge zu den Fußballplätzen und Leichtathletikanlagen im Waldstadion seien verschlossen, so Norbert Plum. Es sei sinnvoll, das Waldstadion für den Sportbetrieb zu schließen. Dadurch könnten auch unbekümmerte Menschen von einer Nutzung der Anlage abgehalten werden, erläutert Norbert Plum. Trainingspläne für die Fußball-Aktiven seien bislang keine erstellt worden. Es sei auch schwierig, da selbst Sportstudios schließen mussten. So bleibe es bislang jedem Einzelnen überlassen, sich fit zu halten. Die Jugend- und Kindermannschaften fallen ohnehin unter keinerlei Trainingszwang.

Das Jubiläum wird wohl ausfallen

Bitter sei allerdings, dass die TuS-Fußballabteilung, 1920 gegründet, das 100-jährige Bestehen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht werde feiern können. Norbert Plum bestätigte, dass in einer Teamsitzung zu Wochenanfang eine Verschiebung des Jubiläums, das vom 10. bis 12. Juli mit viel Fußball, Musik und Festbetrieb hätte stattfinden sollen, beschlossen worden sei – schweren Herzens.

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Sollte die Jubiläumsfeier des TuS Bonndorf bis im Herbst dieses Jahres nicht mehr nachgeholt werden können, peile die Abteilung möglicherweise das Jahr 2022 an. Dann sei die Feier zum 102-Jährigen zusammen mit der Jubiläumsfeier des TuS-Bonndorf (im Jahr 1872 gegründet) zum 150-jährigen Bestehen denkbar.

Rechtliche Fragen

Eine intensive Beschäftigung mit der Vereinssatzung (siehe Infobox) steht dem TuS Bonndorf-Vorstand wegen der bereits abgesagten Hauptversammlung am 5. Juni ins Haus. Ein Teil des Vorstands sollte dort gewählt werden – der Vorsitzende (derzeit Norbert Plum), der dritte Vorsitzende (derzeit Daniel Weishaar) sowie die Kassenführung (derzeit Sarah Fehrenbach). Es haben sich nach Auskunft von Norbert Plum alle Amtsinhaber bereiterklärt, weiterzumachen.

Das Registergericht Freiburg erläuterte auf Nachfrage, dass es grundsätzlich keine Bedenken gebe, Hauptversammlungen auf einen späteren Termin 2020 zu verschieben, oder die Versammlung mit der Hauptversammlung 2021 zusammen zu legen.