Der Bonndorfer Wohnmobilstellplatz im Obertal ist nicht erst seit gestern gut frequentiert. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Schwimmbad erfreut er sich unter Urlaubern höchster Beliebtheit. Die dicht an dicht stehenden Wohnmobile sprechen für sich, das sonnige Urlaubswetter scheint den Trend zu befeuern.
Beim Blick auf die Autokennzeichen der Wohnmobile lässt sich auf Zuspruch aus ganz Deutschland für diesen Flecken schließen, zwei Urlauberfamilien aus den Schweizer Kantonen Glarus und Thurgau runden das Gesamtbild ab. Offensichtlich hatte ehemals Stadtrat Tilman Frank (SPD) mit seinem unermüdlichen Argumentieren den nötigen Weitblick, als er sich – wie man sieht – erfolgreich für die Standortwahl auf dem einstigen Rollschuh- und Skaterplatz einsetzte. 1700 Übernachtungen jährlich können sich sehen lassen. Es bleibt abzuwarten, was die Bilanz des Jahres 2022 liefern wird.
Im Gespräch mit dem Initiator des Stellplatzes und einer Familie aus Freiburg vor Ort werden einige geschätzte Eigenschaften des asphaltierten Parkplatzes deutlich. Dazu zählen die Nachbarschaft zum Schwimmbad, der ab 9 Uhr offene Zugang und die kostenlose Benutzung sämtlicher dortiger Einrichtungen einschließlich der sanitären Anlagen. Wasser und Strom sind gegen eine Gebühr verfügbar. Für gerade mal 7,50 Euro pro Tag zuzüglich der Kurtaxe ist der Preis im weiten Umfeld „supergünstig“, erzählt die Besucherin aus der Breisgau-Metropole und nennt weitere Vorzüge. Die gepflegte Liegewiese, das saubere Wasser, die Kinder, der Bademeister und die herzliche, freundliche Familie Preiser, die den Kiosk betreibt.
Sie seien bereits zum vierten Male in Bonndorf und froh, der Gluthitze von Freiburg in den Bonndorfer Höhen entkommen zu sein. Die Idylle einer Waldrandnähe fehle überhaupt nicht, im Gegenteil, selbst bei Regenwetter könne man hier ohne Schmutz und Feuchtigkeit barrierefrei ins Wageninnere steigen. Von Lärm aus der nahe gelegenen Wohnbebauung könne keine Rede sein, führen die beiden im Gespräch mit unserer Zeitung aus.
Und das seien noch längst nicht alle Vorzüge, mit denen der Bonndorfer Stellplatz punkten kann: Freier Internetzugang, Alpenpanorama, Entsorgungsmöglichkeiten, die Nähe zum Japanischen Garten und dem Bonndorfer Schloss sowie zur zentralen Bushaltestelle in der Schwimmbadstraße und der unkomplizierte Meldevorgang im Schwimmbad oder bei der Touristinfo kommen noch hinzu.
Bei derart vielen Pluspunkten gibt es aber wohl doch einen Wermutstropfen. Die beiden weisen auf ein Problem hin, das von den Nutzern der Anlage selbst verursacht werde: Beim Aufstellen von Vorzelten, Anbauten und Sitzgruppen werde die Großzügigkeit des Anbieters, der Stadt Bonndorf, häufig überstrapaziert und relativ rücksichtslos agiert.
Dies führe dazu, dass die Platzkapazität in der Hauptreisezeit an Grenzen stoße. Außerdem zeuge es vielmehr von Egoismus und nicht vom Gemeinschaftsgeist der Wohnmobilisten. Selbst zusammen mit der Maßgabe einer maximalen Verweildauer von drei Nächten lasse sich der wunderschöne Wohnmobilstellplatz nicht ins Negative lenken, die Vorzüge sind offensichtlich und bei den Benutzern vollends angekommen.