Die angehenden Puppenspieler des Bonndorfer Narrenrats lassen die Puppen tanzen – und zwar richtig. „Bonndorfer Puppenkiste“ lautete das Motto des Bühnenspiels am Fasnet-Mendig und was dort geboten wurde, war ein kunterbuntes närrisches Spektakel mit Witz, Charme, Tanz und Fantasie, wobei auch Spitzen auf aktuelle Themen der Kommunalpolitik nicht fehlten.
Einmaliges Fasnetspiel
Zahlreiche Zuschauer hatten sich bei strahlendem Sonnenschein vor der Bühne versammelt, um das in der Region einmalige Fasnetspiel zu sehen. Keiner dürfte sein Kommen bereut haben. Während die Narrenräte quasi als Puppenspieler-Azubis ihre angehenden Künste mit den Handpuppen und Marionetten zum Besten gaben, hatten die acht Gruppen professionelle Auftritte, passend zum Motto, vorbereitet. Als Aufziehpuppen traten die DLRGler ins Rampenlicht und sie zeigten schon mal, wie die Puppen tanzen werden, wenn der Kandidatenreigen für die Bürgermeisterwahl losgeht.
Als wahre Puppenchampions zeigten die Goldstatuen des SV Dillendorf, wie man sich einen Platz auf dem Siegertreppchen erobert und die gestiefelten Kater des TuS machten tänzerisch deutlich, dass einer von ihnen nicht die schlechteste Wahl für das Amt des Bonndorfer Rathauschefs wäre. Teuflisch präsentierten sich die Landfrauen aus Dillendorf, während die Gruppe „und Co.“
Barbie-Puppen der „bsundere Sorte“ vorstellte. Die Knochen der ersten Barbies seien vor Kurzem in Bonndorf gefunden worden und als neueste Barbie-Kreation wurde die Bürgermeister-Barbie vorgestellt – mit Umtauschgarantie. Die Geschichte von Anne Kaffeekanne und ihrer kleinen Hexe (Trachtengruppe) ging jedem Narr ans Herz, und die Turnerinnen des TuS begeisterten als Horrorpuppen mit einem sportlich-akrobatischen Tanz und ausgefeilter Choreographie.
Die jungen Damen sind jedes Jahr eine Nummer für sich. Der Borkenkäfer und „Sabine“ haben die Wildschweine (Kolping) aus dem Wald getrieben. Im Narrenstädtle suchten sie Zuflucht und wunderten sich, was die Menschen für komische Sachen machen. Nun, die „Sauen“ nahmen‘s gelassen, enterten die Fasnetbühne und überließen nach ihrem Auftritt die Aufräumarbeiten der neuen Putzfirma Saubermann.
Guggenmusik heizt ein
Die beiden Sauberfrauen Mechthild und Ursel meisterten die Arbeit bestens, sind aber noch auf Mitarbeitersuche – männlich, weiblich, divers – alles ist willkommen. Vor Beginn des Fasnetspiels heizte die Bonndorfer Guggenmusik kräftig ein und am Ende gumpten Pflumeschluckerhansele und Zuschauer in närrischer Einigkeit zum Narrenmarsch.