Mit der Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“ will der Naturschutzbund (Nabu) den Erhalt von Quartieren für Fledermäuse unterstützen. An modernen und modernisierten Häusern sowie in der freien Landschaft finden Fledermäuse immer seltener geeignete Quartiere. So sind der Erhalt und die Schaffung neuer Quartiermöglichkeiten für sie ein wichtiger Betrag zum Artenschutz.
Im Landhaus Isolde der Familie Strittmatter in Bonndorf-Ebnet sind nicht nur zweibeinige und vierbeinige Gäste willkommen. Auch Fledermäuse haben in einem Schopf neben dem Wohnhaus ein komfortables Quartier gefunden. Vor einigen Jahren habe er über das alte, inzwischen etwas schadhafte Schindeldach eine neue Dacheindeckung gelegt, erzählt Erhard Strittmatter. Zwischen den beiden Dacheindeckungen ist ein gut fünf Zentimeter breiter Hohlraum. Platz genug für Fledermäuse. Irgendwann hätten sie abends am Giebel die ausfliegenden Fledermäuse beobachtet, berichtet Anja Strittmatter.
Seither nehmen Fledermäuse regelmäßig unter dem Dach auf dem Anwesen der Familie Strittmatter im Sommer Quartier und sind dort auch gern gesehene Gäste. „Es ist schon ein beeindruckendes Schauspiel allabendlich den Ausflug der Fledermäuse sehen zu können“, sagt Anja Strittmatter. Auch die Feriengäste beobachten gern die Jäger der Nacht. Gegen 21.30 Uhr starten die flinken Flieger zu ihren Beutezügen. Etwa 60 Tiere hätten sie in diesem Jahr schon gezählt, so Erhard Strittmatter. Die Fledermäuse nehmen immer dieselbe Route zu ihrem Jagdgebiet im und am nahen Wald.
Lob vom Nabu
„Es ist schön, dass es immer noch solche Quartiermöglichkeiten für Fledermäuse gibt“, sagt Uli Spielberger, Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe Bonndorf-Wutach. „Mit der Auszeichnung ‚Fledermausfreundliches Haus‘ möchten wir den Menschen danken, die den Fledermäusen weiterhin Quartiermöglichkeiten geben“, erklärt Arthur Schuler, stellvertretender Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe.
Sowohl der Erhalt und die Schaffung von Sommerquartieren als auch von passenden Quartieren für den Winter seien essentiell wichtig für den Erhalt von Fledermauspopulationen, erklären die beiden Naturschützer. Natürlich müssen im Sommer auch die entsprechenden Nahrungsquellen, nämlich viele Insekten, in erreichbarer Nähe zu den Quartieren sein.