Starke Gemeinschaft, starke Konzepte, auf Gemeinsamkeit bei der Weiterentwicklung Bonndorfs setzt Thomas Reich, der Bürgermeister von Bonndorf werden will. Gemeinsam vorausdenken, nachhaltig handeln – Ökologie, Ökonomie und Soziales in einen aufstrebenden Kreislauf bringen, das hat sich der 44-Jährige vorgenommen. Dabei sieht er sich als Spielführer, der Verantwortung trägt, aber auch für Ideen und Vorschläge offen ist.
Lebensqualität steigern
Es gibt viele Faktoren, die die Entwicklung einer Gemeinde und damit auch die Lebensqualität der Bewohner beeinflussen. All diese Faktoren stehen im Zusammenhang, sagt Thomas Reich im Gespräch und weil dies so ist, spiele die Nachhaltigkeit auf allen Ebenen eine wichtige Rolle.
Um erfolgreich zu sein, müsse man sich von starren Verwaltungsstrukturen lösen. Eine gemeinsame strategische Ausrichtung – eine Zusammenarbeit von Gemeinde, Firmen und Bürgerinnen und Bürgern – biete eine gute Basis für einen langanhaltenden Erfolg, der dann mehr Lebensqualität für alle mit sich bringe.
Als wichtigen Motor dafür bezeichnet Thomas Reich die lokale Wirtschaft. „Bonndorf braucht ein attraktives Umfeld für Handwerk, Handel und Gewerbe.“ Dafür müsse ein nachhaltiges Wirtschaftskonzept erarbeitet werden, das Betriebe fördert und Anreize für neue Unternehmen schafft.
Eine Möglichkeit, die Rahmenbedingungen zu verbessern, sieht der Bürgermeisterkandidat darin, die Gewerbesteuer zu senken. Für bedeutsam hält Thomas Reich eine attraktive Innenstadt, die wiederum von einer guten Gastronomie und von Geschäften lebt. Hier könne die Gemeinde beispielsweise durch einen gelungenen Internetauftritt unterstützend tätig sein.
Reich ist davon überzeugt, dass gut gehende Betriebe auch bereit sind, der kommunalen Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Er könnte sich eine Gemeinwohlstiftung für Bonndorf vorstellen, in die sich auch Bürger oder Vereine mit einbringen können. Mit diesen Finanzmitteln ließen sich wiederum weitere Projekte finanzieren, die die Lebensqualität in der Stadt steigern würden.
Beispielhaft nannte Thomas Reich eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs. Bei steigenden Spritpreisen und auch steigendem Umweltbewusstsein sei es für viele interessant, auf Privatautos zu verzichten. Thomas Reich könnte sich den Einsatz eines Ringbusses vorstellen, und/oder die Einführung von Ruftaxis.
Von einem solchen beispielhaften Angebot – finanziert über die Stiftung und etwaigen Förderprogrammen – würden wiederum alle kommunalen Standbeine profitieren. Thomas Reich schwebt auch vor, die interne Kommunikation innerhalb der Stadt zu verbessern und Industrie, Handel, Handwerk, Gastronomie, Tourismus und auch Vereinen eine Online-Plattform zu bieten – ein regionales Amazon quasi.
Kinder und Jugend
Zu einer attraktiven Stadt gehört auch ein breites Betreuungs- und Bildungsangebot. Es gelte, Betreuungsmöglichkeiten – von der Krippe bis zur Schule und auch in Ferienzeiten – auszubauen. Im Bildungsbereich müssten die Schulen durch hohe Qualität, gute Konzepte und spezielle Fördermöglichkeiten bei Defiziten überzeugen.
Handlungsbedarf sieht er bezüglich der weiten Wegstrecken bis zu den Gewerbeschulen. Auch hier sei es nötig, das Verkehrsnetz auszubauen, oder ortsnähere Angebote zu etablieren. „Das Handwerk braucht Nachwuchs“, so Thomas Reich.
Um Bonndorfs Zukunft zu sichern ist es wichtig, junge Familien in der Heimatgemeinde zu halten. Dazu muss auch Bauland zur Verfügung gestellt werden, wobei Reich der Ansicht ist: „Kein Flächenfraß um jeden Preis.“ Neben Bauplätzen für Eigenheime sollte auch der Mehrgenerationen-Wohnbau gefördert werden, insgesamt setzt Reich auf bezahlbaren Wohnraum und eine gute Ärzteversorgung.
Nachhaltigkeit
Thomas Reich bringt bei all seinen Ideen für ein attraktives und nachhaltig orientiertes Bonndorf noch einen weiteren Aspekt ins Spiel. Ihm brennt das Thema Atom-Endlager auf den Nägeln, bietet Bonndorf, nach den jüngsten umfassenden Untersuchungen, doch ideale Voraussetzungen, um hier ein Endlager zu verwirklichen. Dies wäre fatal für die Stadt, Leute würden abwandern, Zuzüge wären kaum noch möglich, Grundstückpreise würden in den Keller sacken – die Liste der negativen Auswirkungen wäre lang.
Was kann Bonndorf tun, um diese Gefahr abzuwenden? Bonndorf könne mit guten Argumenten trumpfen, wenn die Stadt es schafft, durch ihr Nachhaltigkeitskonzept, durch eine beispielhafte gemeinschaftliche Zusammenarbeit von Gemeinde, Firmen und Bürgen, überregional auf sich aufmerksam zu machen, quasi eine Führungsrolle in Sachen nachhaltiges Handeln einnimmt. Alleine lasse sich das nicht bewerkstelligen, das könne nur in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit erfolgreich umgesetzt werden, so der Bürgermeisterkandidat.
Infos zu Thomas Reich im Internet:
www.thomas-reich.info
Zur Person
Thomas Reich ist 44 Jahre alt, verheiratet und lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Bonndorf. Seine Kindheit verbrachte er im Brigachtal. Im Alter von 16 Jahren ging er nach Grafenhausen und absolvierte eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer in der Brauerei Rothaus. Von 2013 bis 2017 machte er ein Fernstudium zum Bachelor of Arts (B.A.) Spezialisiert hat er sich auf Controlling, Marktpsychologie und angewandten Vertrieb. Seit 2018: freies Planungsbüro „Thomas Reich-BMV“ in Bonndorf.Schnelle Antworten auf 11 Fragen
Können die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Bonndorf auch kurz und knackig auf Fragen antworten? Wir wollten es wissen und konfrontierte die Bewerber mit einem Fragenwirbel. Gefordert waren spontane Antworten – ohne nachdenken, ohne Kalkül. Hier kommt das Kurzinterview mit Kandidat Thomas Reich.
Ich bin der richtige Bürgermeister für Bonndorf, weil?
ich die Motivation habe.
Bonndorf ist für mich?
mein Lebensmittelpunkt.
Wenn Sie nochmal 16 Jahre alt wären, was würde Ihnen in Bonndorf fehlen?
Ein Anlaufpunkt für Jugendliche, ein Raum, wo man sich treffen und feiern kann.
Wenn Sie einen Prominenten treffen könnten, mit wem würden Sie sich gerne unterhalten und austauschen?
Hansi Flick.
Eher Frühaufsteher oder Nachteule?
Eher Frühaufsteher, der frühe Vogel fängt den Wurm.
Was ist für Sie die tollste Erfindung der Menschheit?
Das Internet, man hat überall Zugriff auf Informationen. Aber zuallererst die Demokratie, die Freiheit, die wir genießen. Das ist für uns selbstverständlich, unsere Vorfahren haben dafür gekämpft. Ohne Freiheit ist alles nichts, von daher ist die Demokratie für mich die größte Erfindung, man kann seine Meinung frei äußern.
Welche Musik hören Sie privat?
Alles, kommt auf die Tagesverfassung an. Kann sein ich höre ACDC, kann sein Klassik, Vivaldi oder Mozart – bin da breitgefächert, je nachdem, wie ich drauf bin.
Was ärgert Sie?
Unehrlichkeit.
Wenn Sie in ein fremdes Land reisen, erkunden Sie das Land eher auf eigene Faust oder schließen Sie sich einer Reisegruppe an?
Kommt darauf an welches Land. In der Europäischen Union auf eigene Faust, unsichere Länder (Afrika, Südamerika) lieber mit Begleitung von Leuten, die sich auskennen.
Was tun sie privat für den Klimaschutz?
Bewusster einkaufen, wir waren dran, ein E-Auto zu kaufen, wenn man das aber weiter betrachtet, mit Batterien, haben wir wieder davon Abstand genommen. Ich haben eine Solaranlage auf dem Dach, haben das Haus gedämmt mit ökologischen Stoffen. Daheim wandern die älteren Geräte (Stromfresser) nach und nach raus und werden durch energiesparendere Exemplare ersetzt. Da wo‘s möglich ist, tun wir was.
Über was können Sie sich freuen?
Wenn am Abend die Familie zusammen am Tisch sitzt.
Sie haben drei Wünsche frei – welche?
Ich brauche nur einen: Gesundheit. Wenn ich Gesundheit habe, ergibt sich der Rest. Pass auf mit den Wünschen, die Du äußerst, weil sie könnten eintreten, ist ein Spruch von mir. Oftmals ist man enttäuscht, wenn Wünsche wahr werden, weil – so hab ich es gar nicht gewollt. Gesundheit ist das Elementare, solang ich und mein Umfeld gesund sind, kann ich (fast) alles erreichen.