Karin Steinebrunner

Zur Mitgliederversammlung hatte die Freie Waldorfschule Dachsberg in Urberg am Freitag eingeladen, um über den Stand der Schule im Allgemeinen und über die Arbeit der vergangenen zwei Jahre zu berichten. Da die Schule in jüngster Vergangenheit deutlich an Schülern zugenommen hat, haben sich die Mitglieder des Schulvereins eine ganze Menge vorgenommen, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden.

Rückblick auf Geschichte

Die Keimzelle der Schule war der Kindergarten im Goldenhof, der vor 36 Jahren gegründet wurde, wie dessen aktuelle Leiterin Anja Schönborn berichtete. Auch heute noch ist der Kindergarten eingebettet in Natur, Landwirtschaft und Hofleben rund um den Goldenhof.

Dieses Jahr erhielt er die neue Betriebserlaubnis für mittlerweile 21 Kinder, ein neuer Erzieherkollege wird mit seiner Familie auf den Dachsberg ziehen. Vor 22 Jahren wurde in Görwihl eine Außenstelle des Kindergartens eröffnet, die dessen Leiterin Johanna Birth vorstellte.

Auch dieser Kindergarten Klappermühle wurde inzwischen auf 19 Plätze erweitert. Er nimmt Kinder von zwei bis sieben Jahren auf, wird aktuell auch von drei syrischen Flüchtlingskindern besucht und hat eine Kooperation mit dem Heil- und Erziehungsinstitut Sonnenhalde in Görwihl, von dem er auch Kinder mit Behinderung übernehmen kann.

Eva Dietrich, seit 24 Jahren Handarbeitslehrerin der Urberger Schule, erläuterte die jüngsten Verschiebungen im Lehrerkollegium. Für die Rekordzahl von 19 Erstklässlern wurde eine neue Klassenlehrerin eingestellt, und auch für Englisch und Französisch sowie für Mathematik und Physik kamen zwei neue Lehrkräfte.

Außerdem werden für diverse Gastepochen wie beispielsweise Geschichte Lehrer aus anderen Waldorfschulen angefordert. Eine Lehrerin absolviert gerade ihr Praxisjahr in Urberg, zudem ist derzeit ergänzend eine Bundesfreiwillige vor Ort.

Austausch mit England

Oberstufenlehrerin Susanne Oehler informierte über das umfangreiche staatliche Prüfungspaket, das die Schüler für die Mittlere Reife zu absolvieren haben, aber auch über die zusätzlichen künstlerischen Abschlüsse, die sie im Rahmen ihres Waldorfabschlusses am Ende ihrer Schulzeit ablegen.

Katharina Konrad informierte über den Austausch der Mittelstufe mit einer Klasse aus England im vergangenen Jahr, aus dem ein dauerhafter Kontakt erwachsen soll. Zudem steht als neues Musikprojekt die Wiederbelebung der Streicherklasse an.

Erweiterung in Planung

Für die zweite und dritte Klasse, die bisher gemeinsam unterrichtet wurden, steht aufgrund des Zuwachses die Klassenteilung im Raum. Mit diesem Zuwachs verbunden wächst der Raumbedarf, und es stellt sich die Frage nach einem weiteren Ausbau der Schule auf dem Goldenhofgelände. Dieser ist in Planung und sollte im Sommer 2020 realisierbar sein.

Weitere Fragen ergeben sich damit für die Zukunft des Schulgebäudes in Wolpadingen einerseits, andererseits wurde kurz die Parkplatzsituation angesprochen und dringend darauf hingewiesen, Rücksicht auf die gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit Gemeinde und Anwohnern zu nehmen und auch die Kinder, die von den Eltern gebracht werden, von der Bushaltestelle aus gemeinsam zu Fuß zur Schule gehen zu lassen.

In den vergangenen beiden Jahren wurden die Gremien des Vereins neu strukturiert und immer produktiver verwoben, sodass sowohl Vorstände als auch Lehrer und Elternvertreter wechselweise in mehreren Gremien vertreten sind. Den aktuellen Vorstand bilden Gunter Adolph und Thomas Mattuschka (Finanzen), Luise Krey (Öffentlichkeitsarbeit) und Michaela Dreher sowie Jasmine Straußinsky für die Arbeiten rund um den Kindergarten.